Ökumenischer Suppensonntag in Schlatt

Am Sonntag, 03. März veranstaltete Schlatt den diesjährigen Suppensonntag des Diessenhofer Bezirks. Alle katholischen und evangelischen Kirchgemeinden der Region vereinten sich zur gottesdienstlichen Feier mit einer Fülle besinnlicher und kultureller Ein-Drücke. Was Rang und Namen im dörflichen und schulischen Miteinander hat, trat auf: Die Roundabout-Gruppe unter Sarah Brütsch begeisterte den voll besetzten Gemeindesaal mit einem künstlerisch ausgereiften Tanz. Der Musikverein unter Martin Weiss beeindruckte mit feierlichen Klängen, so mit dem „Heilig Heilig Heilig“ von Franz Schubert, das in tief berührender Weise gespielt wurde.

Der Blaue Planet

Die Sechstklässler unter Diakon in Ausbildung Andreas Schlegel zeigten eine originelle Szene. Ein Globus in Form eines grossen Luftballons wurde unsanft hin- und hergestossen, bis die Vernunft siegte und ein achtsamer Umgang mit der Kugel gefunden wurde. Respektvoll liessen die Schüler den „Blauen Planeten“ sacht und fein umherschweben. Hieran knüpfte Robert Weinbuch an, Gemeindeleiter des katholischen Pastoralraums Am See und Rhy: „Wir haben nur diese Welt, und wenn wir sie nicht richtig behandeln, springt sie uns ins Gesicht.“ Damit war die Brücke geschlagen zum Hungertuch der Aktion „Fastenopfer – Brot für alle“, das über der Bühne prangte: Eine Collage aus zufälligen Zeitungsfetzen voll schlechter Nachrichten. So chaotisch diese Schnipsel seien, so wild gehe es bei uns zu, bedauerte der Gemeindeleiter. Doch aus der Ferne wirke das Hungertuch „wie ein Juwel in Türkisgrün und Blau.“ Denn über allem walte der Schöpfer. Er setze auf seine Menschen, nach seinem Ebenbild geschaffen. Ihnen vertraue er sein Werk zu treuen Händen an. Nicht umsonst zeige das Hungertuch vier Arme als Symbol für Hege und Pflege. „Diese Hände berühren sachte achtsam die Erdkugel, lassen ihr aber auch Spielraum“ malte Weinbuch das Zusammenspiel von Mensch und Natur aus.

Lohnender Verzicht

Diese Anregung führte die reformierte Schlatter Ortspfarrerin Sabine Aschmann weiter. Mit Bezug auf Sprüche 30,8 bat sie den Schöpfer um gutes Augenmass: „Gott, lass mich weder arm noch reich werden, sondern gib mir gerade so viel, wie ich brauche.“ Der eigentliche Lebensgenuss bestehe darin, Mass und Mitte zu finden. „Weniger ist mehr“, unterstrich die Predigerin und versicherte, keinerlei moralischen Druck auszuüben. Fasten sei keine bittere Pille, von einem gestrengen Oberarzt oder Sittenwächter verordnet, sondern etwas Angenehmes und Wohltuendes. Dabei berief sie sich auf keinen Geringeren als Jesus Christus: Der Meister lege beim Fasten Wert auf ein gewaschenes Gesicht und eine frohe Ausstrahlung (Matthäus 6,16-18). Wer dankbar und massvoll Verzicht übe, habe gleich dem barmherzigen Samariter Kapazitäten frei. Man finde die Kraft, sich in die Probleme des Nächsten einzufühlen, und habe die Mittel zum Anpacken. Taten der Nächstenliebe seien Meilensteine auf dem Weg, der an sein Ziel gelange, wenn Christus wiederkomme und sein Werk auf Erden vollende.

Suppenessen für einen wohltätigen Zweck

Der Gottesdienst wurde durch Gebete, Fürbitten und Segensgrüsse der Pfarrer Rolf Roeder (Basadingen-Schlattingen-Willisdorf) und Gottfried Spieth (Diessenhofen) vertieft und umrahmt. Im Anschluss war das traditionelle Suppenessen. Helferinnen und Helfer aus Schlatt und Paradies servierten eine währschafte Gemüsesuppe, zubereitet von fleissigen Händen in der Küche nebenan. Zum Dessert gab es köstlichen Kuchen und duftenden Kaffee. So klang das Ereignis in gelöster Stimmung aus. Dankbar spendeten die rund 140 Besucher für ein Projekt des Internationalen Blauen Kreuzes zur Suchtbekämpfung unter Jugendlichen in Südafrika. Dieser Sonntag bleibt in der Diessenhofer Region noch lange in Erinnerung.

Ökumenischer Weltgebetstag in Schlatt

Schlatt lud am 01. März zum diesjährigen Weltgebetstag ein unter dem Motto: „Durch das Band des Friedens“ (Epheser 4,3). Christliche Frauen aus Palästina hatten in einem mehrjährigen Vorlauf jene Gebets-Liturgie ausgearbeitet, die an diesem ersten Freitag im März weltweit zur Anwendung kam. Sie war darum auch in unzähligen katholischen und evangelischen Kirchgemeinden der Schweiz der Leitfaden, an dem man sich hielt.

Durch das Band des Friedens“

Eine muntere Schar von Frauen und Männern der Diessenhofer Region versammelte sich in der Schlatter evangelischen Kirche. Ortspfarrerin Sabine Aschmann eröffnete die Veranstaltung mit einem Grusswort. Darin ging sie auf die schwierige Lage ein, der das Heilige Land derzeit ausgesetzt ist im Spannungsfeld zwischen Israel und Palästina, und wies auf Jesus Christus als den Herrn aller Völker hin. Ein eleganter palästinensischer Tanz, dargeboten von Frauen der regionalen Vorbereitungsgruppe, schloss sich an. Sodann wurde eine grüne Kerze als Symbol für Palästina und die Hoffnung auf baldigen Frieden entzündet. Dadurch war der Weg frei für ein neues Hinhören auf dieses Land und seine Leute. Anrührende Friedens- und Segenslieder, am Klavier begleitet von Peter Fischer, erwärmten die Herzen und Sinne. Sie schufen eine Einstimmung in gesegnete Atmosphäre des Abends.

Gebete der Mitmenschlichkeit

Drei Frauen aus dem Vorbereitungsteam trugen Erfahrungsberichte palästinensischer Frauen vor. Hierbei ging es um Einzelschicksale dieses Volkes und seiner Menschen in Bezug auf den Staat Israel, der seit 1967 die palästinensischen Kernlande am Westufer des Jordan unter seiner Oberaufsicht hat. Deutlich wahrnehmbar war die Erfahrung von Leid, aber auch der Wunsch nach Gleichberechtigung und Selbstbestimmung. Bemerkenswert war das Bemühen, sich jeglicher politischer Wertung oder Anklage zu enthalten.

Die Besucher notierten ihre Gebetswünsche auf Karten, die an einer Leine im Chorraum angeheftet wurden als Zeichen für das „Band des Friedens“. In einer feierlichen Fürbitte wurde diese Anliegen vor den Herrn gebracht. Das Unser-Vater wurde auf deutsch und arabisch vorgetragen. Der Abend war an einem seiner Höhepunkte angelangt. Eine unsichtbare Vernetzung wurde geknüpft zu den etwa 70 000 Christen in Palästina, die es neben der muslimischen Mehrheit von knapp 5 Millionen gibt.

Orientalische Gastfreundschaft

Im Anschluss an Liturgie und Fürbitte versammelte man sich im Gemeindehaus bei palästinensischen Spezialitäten, von Ehepaar Kaspari aus Schlattingen liebevoll zubereitet. Dank orientalischer Gastfreundschaft herrschte eine heitere Stimmung im Vertrauen auf die Grossherzigkeit des himmlischen Vaters, der alle Menschenkinder auf der Welt in sein Herz geschlossen hat. „Durch das Band des Friedens“ wurden an diesem Abend unterschiedliche Menschen und Völker zusammengebracht, die ihr Leben alle demselben Herrn und Heiland Jesus Christus verdanken.

 

 

 

Weihnachten erleben der Youth Church

Der baldige Geburtstag von Jesus Christus stand im Mittelpunkt des Diessenhofer Jugendgottesdienstes vom vergangenen Dienstag. Zu abendlicher Stunde waren leibhaftige Gäste aus dem Morgenland – nämlich Kamele und Esel – sowie ein nachgebauter Stall von Bethlehem rund um die Stadtkirche präsent. Dieser Streichelzoo bot den jüngsten Besuchern Gelegenheit für Fotos mit bleibendem Erinnerungswert. Alle Generationen aus Diessenhofen und umliegenden Gemeinden hatten sich eingefunden.

Erlebnis mit allen Sinnen

Das gesamte Kirchenschiff einschliesslich der beiden Seitenreihen war vollbesetzt. Die Roudabaout-Mädchengruppe aus Schlatt eröffnete den Reigen mit einer schwungvollen Tanz-Einlage. Die Jugendband begeisterte durch Lieder zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen. Der «Reli-Chor» der Primarstufe erfreute jung und alt mit Weihnachtsweisen, die aus voller Kehle herzhaft erklangen. Besonders eindrucksvoll war die Licht- und Tontechnik: Sie liess den Chorraum in einem geheimnisvollen Violett erstrahlen und lockerte mit zauberhaft schönen und triumphal eingespielten Musikstücken den Ablauf des Schülertheaters auf.

Engel und Menschen

Das Schauspiel wurde von Diessenhofer Sekundarschülern unter dem Titel «Engel unterwegs» vorgeführt. Im Mittelpunkt stand der Erzengel Gabriel, wie er die Geburt Johannes des Täufers und Jesu Christi einleitet und umrahmt. Die Handlung wurde von jugendlichen Darstellern ebenso respekt- wie humorvoll übertragen in das 21. Jahrhundert. Elisabeth und Zacharias, Maria und Josef, Hirten und Könige bewegten sich in majestätischer Ruhe und Gelassenheit, zugleich leichtfüssiger Bewegtheit über das Podium. In erhabenem Glanz erstrahlte jene Szene, wo der jüdische Priester Zacharias inmitten einer Schar andächtig kniender Beter seinen Tempeldienst vollzieht – während plötzlich der Erzengel zu ihm tritt mit der feierlichen Nachricht, ihm und seiner Frau werde bald noch das späte Glück der Elternschaft zuteil. Das Dekorationsteam hatte alle Register gezogen, um mitten in der Stadtkirche das Innere des Jerusalemer Tempels nachzuempfinden und mit romantisch verklärten, gleichsam heiligen Farben zu schmücken.

Weihnachtliches Mitgefühl

So prangte etwa vor der Kanzel der siebenarmige Leuchter, auf den Diakonin Karin Schmid in ihrer Kurzpredigt einging. Jede dieser sieben Kerzen stehe für «Frieden und innere Ruhe, die wir bei Gott finden». Das sei auch die Botschaft der Engel, die den Hirten auf den Feldern Bethlehems begegneten mit dem Lied: «Ehre sei Gott im Himmel. Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu» (Lukas 2,14). Die Rednerin lud jede Schülerin und jeden Schüler aus Diessenhofen, Basadingen-Schlattingen-Willisdorf und Schlatt ein, am Taufstein eine Kerze zu entzünden mit stillem Gebet für einen Mitmenschen aus dem eigenen Umfeld, der es besonders nötig hat.

Unermüdlicher Einsatz

Eine währschafte Verpflegung mit Kürbissuppe, Glühwein und Punsch sorgte im Anschluss für das leibliche Wohl. Ein besonderer Dank gilt allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der Kirchgemeinde an diesem Abend. Ebenso gilt der Dank den Sponsoren: Die Firma Light Systems (Dachsen SH) stellte professionelle Licht- und Tontechnik unentgeltlich zur Verfügung. Die Stadtgemeinde Diessenhofen trug zur Finanzierung der Kamele bei, die aus einer speziellen Farm ins Städtli kamen. Coralie Wenger-Weilenmann hatte die Esel auf dem Kirchplatz besorgt. Die Gebrüder Schmid (Markthäuschen Schlattingen) stifteten den Stall von Bethlehem an der Kirchenmauer. In dieser opulenten kirchlichen Veranstaltung hatte die Diessenhofer Adventszeit einen Höhepunkt, der in dankbarer Erinnerung bleibt.

Erntedank im Städtli

Zum Thema „Dankbare Herzen“ versammelten sich am vergangenen Sonntag jung und alt zum Familiengottesdienst in der evangelischen Stadtkirche. Wunderbare Erntegaben schmückten den Chorraum. Mit Freude waren Primarschüler der ersten bis sechsten Klasse zusammengekommen. In der Formation des Diessenhofer „Schüler-Reli-Chores“ sangen sie kräftige Lieder, wodurch die versammelte Gemeinde in ein lockeres und erwartungsfrohes Miteinander eingetaucht wurde. An der Orgel und am Klavier brillierte Martin Schweingruber (Steckborn) mit sensiblen und festlichen Klängen. Ausdrucksstarke Psalmlesungen, Tischgebete und Fürbitten aus Schülermund verstärkten die geistliche Atmosphäre zur Ehre Gottes.

Ehre sei Gott in der Höhe und den Menschen ein Wohlgefallen

Eben diese Größe, Würde und Hilfsbereitschaft Gottes stand sodann im Mittelpunkt eines aufregen-den Schülertheaters, das den Streit zwischen dem Riesen Goliath und dem Hirtenknaben David plastisch vor Augen führte. Der glückliche Ausgang dieser Geschichte bot sodann Religionslehrerin und Diakonin Karin Schmid eine Plattform für ihre Auslegung von Psalm 27 und 84. Die Segenskräfte, die David zum Sieg verholfen hätten, würden wir auch im Wachstum der Natur und im persönlichen Leben spüren, erläuterte die Predigerin. Gott sei für uns „Sonne und Schild“. Genau wie er sich freue, wenn wir ihn loben und ehren, gönne er auch uns unseren Anteil an Lob und Ehre. Er schenke „den Herzschlag und Atem, den wir zum Leben brauchen und der die ganze Schöpfung durchpulst.“ Die vielfältigen, farbigen und feinen Gaben der Natur sollten allen Menschen zugutekommen, besonders denen, die auf der Schattenseite stehen, betonte Karin Schmid zum Beschluss ihrer Ausführungen. Diesem Anliegen wurde alsbald Rechnung getragen, indem sowohl die wunderbar präsentierten Erntegaben als auch die gottesdienstliche Kollekte der Gassenküche Schaffhausen zugutekamen zur Unterstützung Hilfsbedürftiger.

Mit Kirchenmaus Christopher auf dem Kirchturm

Im Anschluss gab es einen kräftigen Apero. Parallel dazu wurde gern die Gelegenheit wahrgenommen, den Kirchturm zu besteigen und einen prächtigen Rundblick über das Städtli zu geniessen. Ausserdem konnten die Erstklässler dort oben die „Kirchenmaus Christopher“ finden, die in ihrem Religionsunterricht eine grosse Rolle spielt und sich zwischen Glocken und Turmfenster in einer Kiste versteckt hatte. Der ganze Vormittag in der Stadtkirche bot eine lebendige Abwechslung und kurzweilige Erlebnisqualität im weit gefassten kirchlichen Horizont Diessenhofens – und wird bei allen, die daran teilgenommen haben, in dankbarer Erinnerung bleiben.

Wege des Glaubens und der Liebe

Unter dem Motto „Walk of Faith“ (Weg des Glaubens) stand der Jugendgottesdienst in der Diessenhofer Stadtkirche am Abend des 28. Februar. Zwei jugendliche Moderatorinnen eröffneten den Ablauf. Die Band samt Jugendchor breitete einen stimmigen Klangteppich aus, unterstützt durch farbenfrohe Lichtbänder an den steinernen Wänden und Säulen. Die Lieder bewegten die versammelten Schülerinnen und Schüler zum Mitsingen und Mitklatschen. Darunter waren so kraftvolle Titel wie Golgatha, Hope has a name (Hoffnung hat einen Namen) und Heartbeat (Herzschlag). Die zunächst spielerisch-fröhliche Stimmung wechselte in gespannte Aufmerksamkeit, als die Verkündigung der biblischen Botschaft begann.

Sterne des Glaubens

Das Dekorations-Vorbereitungsteam hatte auf dem Boden des Kirchenschiffs papierförmige Sterne plaziert: Auf ihnen waren die Namen der reformierten Schülerinnen und Schüler der sechsten bis neunten Klasse eingraviert. Wie Religionslehrerin Karin Schmid erläuterte, sollten diese Schüler-Sterne ein Anklang an jene 2743 berühmten Stars aus Film und Musik sein, deren Namen in der „Strasse des Ruhmes“ (walk of fame in Hollywood bzw. Los Angeles) sternförmig eingraviert sind.

Von den „Sternen des Ruhmes“ schlug die Lehrerin einen Bogen zu den „Sternen des Glaubens“. Jeder und jede sei berufen, ein solcher Glaubens-Stern zu werden. Vom Glauben gehe es weiter zur Liebe, die den vollen Einsatz wert sei. Ungeteilt wie sie sei, komme die Liebe aus ganzem Herzen und werde bewegt von allen Kräften des Verstandes und Willens. Sie gehöre vor allen Dingen Gott. Ihm gelte unser aller Respekt. „Mit unserer Liebe geben wir ihm Antwort auf seine Liebe“, betonte die Rednerin unter Berufung auf Lukas 10, Vers 27. Zugleich fragte sie, wie das praktisch aussehen könne.

Barmherziger Samariter

Eine prägnante Antwort gab das Diessenhofer Schülertheater, das einen Überfall auf einsamer Strasse mit äusserst drastischen Mitteln vor Augen führte – wobei der Unglückliche  vom vorbeikommenden Tempelpersonal schmählich im Stich gelassen, vom barmherzigen Samariter aber in einem grossen Einkaufswagen (von der Migros für diesen Anlass bereitgestellt) zur hilfreichen Herberge transportiert wird.

An dieses Gefährt knüpfte Karin Schmid mit den Worten an: „Gott füllt unseren Einkaufs-wagen, so dass wir einen Vorrat an Liebe bekommen, den wir weitergeben.“ Wenn man zu einer solchen Weitergabe aber nicht im grossen Stil in der Lage sei? „Macht nichts“, fuhr die Lehrerin fort, indem sie einen Spielzeug-Einkaufswagen präsentierte sowie eine noch kleinere Miniatur-Ausführung desselben: Es könne durchaus sein, erläuterte sie, dass sich Gottes Liebe und ihre Weitergabe in dem Format „klein – kleiner – am kleinsten“ zeige. Paradoxerweise gelange sogar eine kleine oder sehr schmale Form von Liebe zu voller Wirksamkeit: „Egal wie gross oder klein, jede Tat ist wichtig und wird höheren Ortes registriert. Öffne die Augen, schaue, wo die Leute Hilfe brauchen – und tu, was immer du kannst, sei es viel oder wenig.“ Bei einem Apero mit schmackhaften Hotdogs und Getränken klang der Abend aus. Der nächste Jugend-Anlass in der Stadtkirche ist am 21. März zu dem Thema „Mobbing“.

Der blaue Planet und die Generationenkirche

Zum Thema „Schöpfung“ öffnete die Diessenhofer Generation Church am vergangenen Sonntagabend in der Stadtkirche wiederum ihre Pforten. Dies geschah zusammen mit Pfarrerin Sabine Aschmann (Schlatt). Zu Beginn interviewte Präsidentin Jael Mascherin die Gastpredigerin mit ebenso humorvollen wie launigen Fragen. Die Lieder wurden in einem harmonischen Wohlklang vom Chor vorgetragen und von der Gemeinde kräftig mitgesungenen und rhythmisch beklatscht. Eine erwartungsfrohe Stimmung erfüllte das Kirchenschiff, das stilgerecht und geschmackvoll ausgeleuchtet war.

Schöpfung und Sprache

In ihrer Predigt kam Sabine Aschmann auf die beiden Schöpfungsberichte zu Anfang des ersten Buches Mose zu sprechen: Neueren Forschungen zufolge widersprechen sie sich nicht, sondern ergänzen sich wechselseitig. Laut Bibel sei der Mensch berufen, die tausendfältigen Lebewesen der Natur, ja auch die dahintersteckenden biologischen Einzelvorgänge zu sortieren und namentlich zu benennen. Der Mensch werde gewürdigt, als Stellvertreter Gottes auf dieser Erde reden und handeln zu dürfen. „Indem wir unsere Mitgeschöpfe wertschätzen in unserer Redeweise und in unserem Tun, fliesst sehr viel Segen in Welt“, führte die Predigerin aus.

In diesem Zusammenhang verwies die Schlatter Pfarrerin auf Gottes Sohn. Durch seine Menschwerdung zeige er am besten und schönsten, was es bedeute, Ebenbild Gottes zu sein und entsprechend dieser hohen menschlichen Würde zu handeln – und zwar zugunsten der Mitgeschöpfe in Fauna und Flora, in der Nähe und in der Ferne, in der Welt und im Kosmos. Aktuelle Fragen zur Klimadebatte würden im umfassenden Horizont der Liebe des Weltenschöpfers und seines Sohnes eine Antwort finden.

Festliche Stimmung

Die Predigt war eingebettet in eine lebendige gemeinschaftliche Strömung  unter den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern. Einfühlsame und mutmachende Musik, heitere Moderation, wohltuende Farbeffekte sowie eine achtsame Dekoration belebten das Miteinander. Für viele Teilnehmer war die Feier des heiligen Abendmahls ein Höhepunkt der Veranstaltung. Die feierliche, zugleich locker beschwingte Atmosphäre war auch beim anschliessenden  Aperó wirksam, bei dem sich ausführliche Gespräche in Kleingruppen entwickelten. Der Abend war geprägt von einer liebenswürdigen Solidarität der Besucherinnen und Besucher. Mit einem zufriedenen und gewinnenden Gesamteindruck machte man/frau sich auf den Nachhauseweg. Der nächste Anlass der Diessenhofer „Generation Church“ findet am 26. März mit Pfarrer und Evangelist Fredy Staub (Wädenswil ZH) statt.

Wer bin ich?

Stimmungsvoller Jugendgottesdienst zum Thema «Identität» in der Diessenhofer Stadtkirche

Der vergangene Dienstagabend 24.01. stand ganz im Zeichen des ersten Jugendgottesdienstes im neuen Jahr. Religionsschülerinnen und -schüler aus Schlatt hatten die Planung für diesen Abend inne unter Gesamtleitung von Religionslehrerin Karin Schmid. Sie begeisterten die zahlreichen Besucher aus allen Generationen schon ab der ersten Minute. Eine sympathische Begrüssung durch das Moderationsteam machte den Anfang, ehe die Jugendband kraftvolle Lieder spielte, die sich wie ein Klangteppich ausbreiteten und eine andächtige Stimmung in der Diessenhofer Stadtkirche hervorriefen zur Ehre Gottes.

Selbstzweifel

Eine lustige Meinungsumfrage brachte an den Tag, wieviel Zeit die versammelten Schülerinnen und Schüler täglich für die Pflege ihres Äusseren verwenden. Ein massgeschneidertes Theater ging auf die damit verbundenen Chancen und Probleme mit folgender Geschichte ein: Eine junge Frau, von ihrem Freund verlassen, zweifelt an ihrem Selbstwert. Sie erlebt, wie die Frage nach ihrer Identität zu einer höchst zerbrechlichen Angelegenheit wird. Ihre beiden Geschwister nehmen ihre verletzten Bedürfnisse höchst sensibel wahr. Im Wohnzimmer diskutieren sie mit den Eltern über den Selbstzweifel. Der entstehe, wenn man sich zu sehr mit anderen Leuten vergleiche. Oder zu häufig in den Spiegel schaue, um herauszufinden, ob man auch wirklich attraktiv genug auf andere wirkt. Oder wenn man die eigene Identität davon abhängig mache, ob man in einer Beziehung lebt oder nicht. Diese Dialoge wurden vom Schlatter Schülertheater witzig und schlagfertig dargeboten. Die jungen Schauspieler zeigten eine eindrückliche Bühnenleistung, die vom Publikum mit warmem Applaus honoriert wurde.

Ebenbild  

Die im Schauspiel offen gelassenen Fragen wurden an Diakon in Ausbildung Andreas Schlegel weitergereicht, der sie in seiner Predigt beantwortete. Er bezog sich auf die ersten Blätter der Bibel, die beschreiben, wie Gott das erste Menschenpaar erschuf nach seinem Ebenbild. Daraus zog der Redner den Schluss: «Auf dem menschlichen Antlitz spiegelt sich die Schönheit und Würde Gottes ab». Dadurch werde unser Wert unermesslich und einzigartig. Dies sei ein grandioses Geschenk mit weitreichenden Folgen für das Zusammenleben. Wir bräuchten keine künstlichen Spiegel, um uns selbst zu erkennen, sondern erblickten in uns selbst und in unseren Mitmenschen, wie wir nach Gottes Willen sein sollen. «Im lächelnden Antlitz des Nächsten sehen wir etwas Göttliches», betonte der Diakon.

Einzigartigkeit

In Jesus Christus leuchte das Bildnis Gottes am besten und schönsten auf. Deshalb seien die Menschen berufen, dem Sohn Gottes zu folgen. «In der Nachfolge Jesu finden wir unsere gläubige Identität», lautete der Beschluss der Predigt. Anschliessend wurde der Einzigartigkeit jeder Besucherin und jedes Besuchers ein praktischer Ausdruck verliehen: Alle waren eingeladen, mit Farbe einen Fingerabdruck auf einem grossen Papierbogen zu hinterlassen. So entstand ein wunderbares Kunstwerk als Gemeinschaftsprojekt.

Fulminantes Gemeinschaftswerk

Das Team aus Schlatt hat es geschafft, im Zusammenwirken mit Licht- und Tontechnik, Dekoration, Moderation, Musik, Theater und Predigt das Thema «Identität» auf schöpferische Art mit sehr viel Tiefgang in den Vordergrund dieses Gottesdienstes zu rücken. Als krönender Abschluss waren alle Besucher eingeladen zu einem köstlichen Apéro, vom Verpflegungsteam perfekt vorbereitet, womit der Abend gemütlich ausklang. Der nächste Anlass dieser Art findet am Dienstag 28. Februar statt zu dem Thema «Walk of faith – Weg des Glaubens».

Krippenspiel 2022

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Weihnachtliches Erlebnis der besonderen Art

Ein ausserordentliches Bild erwartete die Besucherinnen und Besucher vor der Diessenhofer Stadtkirche im Rahmen des Jugendgottesdienstes am vergangenen Dienstag. Während der Vorplatz normalerweise als Übergang zum Gebäude dient, stand er an diesem Abend im Fokus: Zwei Kamele – gleichsam aus dem fernen Morgenland gekommen – und drei entzückende Esel waren zu Gast. Daneben stand ein Stall, der Maria, Josef und das neugeborene Christuskind beherbergte.

Ermöglicht wurde diese weihnachtliche Szenerie zum einen durch die Gebrüder Schmid GmbH aus Schlattingen, die das Markthäuschen sponserte. Die drei Esel, die an diesem Abend Gäste in Diessenhofen waren, stammten von Coralie Wenger Weilenmann aus Basadingen. Der Besuch der Kamele war durchführbar dank einer grosszügigen Spende aus dem Kulturpool der Stadtgemeinde Diessenhofen. Die rund 300 Besucher erfreuten sich ob dieses weihnachtlichen Geschehens auf dem Vorplatz, das einen Höhepunkt im Verlauf der Veranstaltung darstellte. Unterstützt wurde das Ambiente durch stimmige Beleuchtung. Hinzu kam ein Apéro, bestehend aus Punsch, köstlicher Kürbissuppe und leckeren Knabbereien.

Das Fest zum Anfassen

Mit dieser festlichen Stimmung ging es nahtlos weiter beim anschliessenden Gottesdienst im Innenraum. Das Publikum erlebte eine brillante Fusion der unterschiedlichen Begabungen der Sekundarschülerinnen und -schüler, die nun die Früchte ihrer wochenlangen Vorbereitungen ernten durften. Das Kirchenschiff, vom Dekorationsteam liebevoll geschmückt, erstrahlte in seiner ganzen Pracht. Die Tanzgruppe Roundabout aus Schlatt machte den Anfang und präsentierte einen mitreissenden Tanz zu rhythmisch bewegter, abwechslungsreicher Musik. Danach hatte das Moderationsteam seinen sympathischen Auftritt mit Überleitung zur Jugendband. Diese gab den eindringlichen Song «Oh holy night» zum Besten und zog damit das Publikum in seinen Bann.

Der bedeutungsvolle Stern

Die Theatergruppe präsentierte sich in grandioser Form. Das Stück, das sie zur Aufführung brachte, trug den Titel «Der bedeutungsvolle Stern». Hirten, drei Könige aus dem Morgenland, Engel sowie Maria und Josef traten auf. Sie schilderten aus ihrem Blickwinkel, wie sie die grossen Taten Gottes einschätzten und bewerteten. Dabei wurde die Weihnachtsgeschichte mit modernen und witzigen Elementen in Verbindung gebracht: So kommunizierten die drei Könige via Whatsapp und Smartphones. Damit  gaben sie den Herrschern der anderen vorderasiatischen Reiche kund, was an diesem aussergewöhnlichen Abend in Bethlehem geschah.

Eingebettet in ein fantastisches Bühnenbild präsentierten die jungen Schauspieler eine Bühnenleistung, welche beim Publikum für großartige Begeisterung sorgte und mit einem warmen Applaus honoriert wurde. Das Stück wurde umrahmt von der Jugendband, die szenisch abgestimmte Weihnachtslieder spielte, unterstützt durch einen Chor von Religionsschülerinnen und -schülern der Primarschule. Dieser Chor sorgte im Zusammenspiel mit der Band für ein ergreifendes Spannungsmoment in der Stadtkirche. Die jungen Sängerinnen und Sänger sangen sich mit ihren lieblichen Klängen in die Herzen des Publikums.

Gott mit uns

In ihrer Predigt schilderte Religionslehrerin Karin Schmid tragende Gesichtspunkte der Weihnachtsgeschichte. Sie betonte den zweiten Namen von Jesus Christus «Immanuel», der die Bedeutung «Gott mit uns» hat. An der Krippe biete sich die Chance, die Bedeutung dieses Namens zu begreifen und dann zu erleben, wie Gott mit uns ist, weil er uns in seiner Dreieinigkeit liebt und begleitet. Die Predigerin wies daraufhin hin, dass das Leben nicht immer fair sei. Sorgen und Nöte würden nicht vor uns haltmachen. Bei der Krippe könne allerdings jeder Mensch unabhängig von seinen Lebensumständen Frieden und Geborgenheit in Jesus Christus finden.

Andächtige Stimmung

Abschliessend waren die Besucherinnen und Besucher eingeladen, eine Kerze zu entzünden und einen Moment innezuhalten. Ein mit Sand aufgefülltes Tongefäss erstrahlte schon bald in leuchtendem Kerzenlicht. Es verstärkte die andächtige Stimmung, die sich im Innern des Kirchenschiffs ausgebreitet hatte. Nach diesem Gottesdienst, der den Glanz von Weihnachten sichtbar machte und die Besucherinnen und Besucher tief bewegte, waren die Stationen rund um die Kirche noch einmal offen. Somit klang der Abend in entspannter Atmosphäre bei guten Gesprächen und ebenso guter Verpflegung aus.

Sinnstiftende Botschaft in der Generationenkirche

Vergangenen Sonntagabend trat Damaris Kofmehl, Erfolgsautorin und Theologin, in der Diessenhofer Generation Church auf. Die Band spielte harmonische Klangmelodien, während die Wände des Chorraums in warme Farben eingetaucht wurden. Diese Eindrücke im liebevoll aufbereiteten äusseren Rahmen schufen eine angenehme Atmosphäre im Kirchenschiff. Nachdem die zahlreich erschienene Gemeinde durch inspirierende Lieder in Gottes Lob eingestimmt war, begann die Rednerin ihre Predigt über das Thema „Vergebung“.

 

Aus dem Schatten in das Licht 

Authentisch berichtete sie von früheren Erfahrungen in Brasilien, wo sie Hilfsorganisationen unterstützte bei der Arbeit mit Strassenkindern. Ausgerechnet im Umfeld aufopferungsvoller sozialer Tätigkeit habe sie so starkes Mobbing von Kollegenseite erfahren, dass sie sich nach einiger Zeit genötigt sah, das Land zu verlassen. Eine tiefe Verbitterung sei die Folge gewesen. Geholfen habe ihr, Menschen zu treffen, die ohne viele Worte schlicht und einfach zuhörten und Gefühle der Solidarität zum Ausdruck brachten. Dies habe Selbstheilungskräfte im Inneren erweckt und Unterstützung von ganz oben ausgelöst. Diese Erfahrung im Übergangsbereich vom Leid zur Freude habe sie dazu bewegt, die eigene Biografie mit allen Licht- und Schattenseiten aufzuschreiben und in Buchform zu veröffentlichen.

 

Praktische Lösungsansätze in der Krise

Die Referentin beeindruckte durch die hautnah individuelle Präsentation ihrer Rede, wobei sie sich nicht scheute, einen Einblick in ihre seelische Verfassung zu geben. Sie tat das in der Absicht, praktisch gangbare Wege vom Zweifel zur Gewissheit aufzuzeigen. Jesus Christus sei der Kern und Stern des Glaubens und eine überaus lebendige Heilungskraft, die auch aus schlimmsten Lagen herausführen könne, wusste sie aus leidgeprüfter Erfahrung zu berichten. Zur Sprache kamen praktische Lösungsansätze im Umgang mit Krisen. Frau Kofmehl machte Mut, sich eigenen Sorgen und den Sorgen der Mitmenschen zu stellen. Dadurch finde man Ausgänge aus eigener Verhärtung. Man gewinne Nähe zueinander, gönne sich aber auch den notwendigen Abstand, um in der Stille massgeschneiderte Anregungen von Gott zu empfangen.

 

Meditativer und geselliger Austausch

Im Anschluss an die Predigt fand eine meditative Phase statt. Die Feier des Abendmahls, verbunden mit persönlicher Segnung und Fürbitte, war für eine ganze Anzahl von Besuchern eine innere Bereicherung. Die Impulse des Gottesdiensdienstes klangen dann auch während des abschliessenden feinen Aperos in vielen Gesprächen nach. Die gesellige Stimmung versetzte die Teilnehmer in einen offenen Erwartungshorizont, während ein Austausch über Alltagserfahrungen und glaubensstärkende Massnahmen stattfand. Beste Stimmung herrschte auch bei der Vor- und Nachbereitung durch das Helferteam in den Bereichen Instrumental- und Chormusik, Technik, Dekoration, Verpflegung und pastorale Dienste. Präsidentin Jael Mascherin dankte allen Mitwirkenden für den nachhaltigen Einsatz. Der nächste Anlass im Rahmen der Diessenhofer Generation Church ist am 26. Februar 2023 mit einer Gastpredigt von Pfarrerin Sabine Aschmann (Schlatt).

Glaube und Leben in neuen Dimensionen  

Unter dem Thema „Leben in neuen Dimensionen“ stand der Diessenhofer Generationen-Gottes-dienst am letzten Oktober-Sonntag. Bei diesem kreativen Anlass wurden Grundgedanken der Bibel in zeitgemässer Form zur Sprache gebracht. Besinnliche Texte und Segensgebete sowie die Feier des heiligen Abendmahl prägten das ereignisreiche Miteinander in der Stadtkirche.

Kontaktgeschehen zwischen Himmel und Erde

Höhepunkt des abendlichen Anlasses war eine kraftvolle Ansprache von Gastprediger Manuel Leiser (Truttikon), der für das Missionswerk „Campus für Christus“ (Zürich) tätig ist. Mit seiner fröhlichen, zupackenden Art erläuterte Leiser vor versammelter Gemeinde zentrale Grundsätze der Bibel. Er vermittelte sinnstiftende Anregungen im Hinblick auf ein lebendiges Kontaktgeschehen zwischen Gott und Mensch, indem er folgende vier Thesen entfaltete: Gottes Liebe geht über allen auf. Dennoch leidet die Menschheit unter einer tiefgreifenden Entfremdung von der Quelle des Lebens. Gottes Sohn heilt diese Entfremdung, indem er die Schuld aller Menschen auf sich lädt. Alle Leute sind eingeladen, eine individuelle Glaubensbeziehung zu Gott und Jesus aufzubauen.

Schwungvolle musikalische Klänge und mitreissende Lieder, dargeboten von der Band der Generation Church, erfreuten die Zuhörerinnen und Zuhörer, die mit Begeisterung in das Lob Gottes einstimmten. Farbige Lichtimpulse sorgen für eine stimmige und anregende Atmosphäre. Bei einem feinen Apero entwickelten sich zahlreiche Gespräche zur gegenseitigen Stärkung des Vertrauens. Die Teams für Bild- und Tontechnik, Moderation, Dekoration, Verpflegung und pastorale Begleitung leisteten ganze Arbeit, so dass der Abend zu einer rundum gelungenen Angelegenheit wurde.

Brücke zur Reformation

Die Veranstaltung war in ihrer dynamischen Ausstrahlung und Magnetwirkung eine starke Motivation, das Wagnis des Glaubens einzugehen. Das Gesamtgeschehen des Abends wirkte wie eine Aktualisierung des Gedankenguts der Reformatoren Martin Luther und Ulrich Zwingli, die bereits in ihrer Epoche klassische biblische Glaubensgrundlagen wiederentdeckten und in erfrischend zupackender Weise neu zur Sprache brachten. Indem das persönliche Dasein im Horizont des göttlichen Wohlwollens und des lebendigen Gottvertrauens ausgeleuchtet wurde, bildete dieser Diessenhofer Gottesdienst eine Brücke zum Gedenktag der Reformation am ersten Sonntag im November. Der nächste Anlass in der Stadtkirche im Format Generation Church ist am 27. November um 18.oo mit Eventrednerin und Bestseller-Autorin Damaris Kofmehl zum Thema „Vergebung“.

Inspirierender Jugendgottesdienst zum Thema «Dating»

Am vergangenen Dienstagabend 27. September fand in Diessenhofen der Jugendgottesdienst statt. Die Stadtkirche war durch die Schülerinnen und Schüler des Dekorationsteams kreativ geschmückt worden: Unzählige rote Herzen zierten die Wände und hüllten den Raum in die passende Stimmung zum Thema Dating. Nach der sympathischen Begrüssung durch das Moderationsteam übernahm die Jugendband und holte die Besucherinnen und Besucher mit ihren kraftvollen Songs ab.

Standfestigkeit durch die Beziehung mit Gott

Gastredner war der 20-jährige Lukas Gerber aus Tägerwilen. Der junge Thurgauer hat diesen Sommer die Matura erlangt und beabsichtigt, nach seinem Zivildienst den Weg des Theologiestudiums einzuschlagen. Dass er damit auf dem richtigen Weg ist, bewies er an diesem Abend: Gekonnt führte er in das vielschichtige Thema ein und richtete passende Worte an die Besucher aus allen Generationen. Beziehungen seien wie ein Kartenhaus, dem es auch an Stabilität mangeln könne, führte er aus. Wer sein Glück auf eine Beziehung aufbaue und seinen Wert in anderen Personen suche, werde keine Erfüllung finden. Vielmehr gehe es darum zu erkennen, welchen Wert jeder einzelne Mensch in Gottes Augen hat. Entziehe man sich der Abhängigkeit von anderen Menschen und mache man sich seinem Wert in Jesus Christus bewusst, würden sich nicht nur Wege für eine gesunde Beziehung zu sich selbst eröffnen, sondern auch für Beziehungen mit anderen. Diesen Schlüsselpunkt umrahmte Gerber mit passenden Bibelstellen, die seine Worte tiefgehend untermauerten.

Abgestimmte Elemente

Die Theatergruppe studierte ein thematisch passendes Theater ein. Darin sucht eine junge Frau nach ihrem Herzblatt, das sie am Ende des Stückes in feierlichem Ambiente aus drei Männern aussucht. Die Jugendband gab daraufhin den Song «Just the way you are» von Bruno Mars zum Besten und sorgte für die passende Stimmung. Auch der anschliessende Apéro war perfekt auf das Thema abgestimmt: Nebst dem traditionellen Hotdog und leckerem Kuchen wurden allen Besucherinnen und Besuchern Lebkuchenherzen offeriert, die liebevoll mit Zuckerguss in allen Farben verziert waren. Beim Geniessen des Apéros ergaben sich wertvolle Gespräche und Begegnungen, bei welchen man den Abend stimmungsvoll ausklingen liess.

Quelle der Kraft – Gottesdienst der Generation Church

Kraftorte des Lebens

Es war wieder soweit: Am Abend des letzten Juni-Sonntags öffnete die Diessenhofer Stadtkirche ihre Pforten für die Generation Church – also für jenen Gottesdienst, der mit Musik und Technik, Licht und Klang, farbigen Bildern und ausdrucks-starken Symbolen eine zeitgenössische Wohlfühl-Atmosphäre im altehrwürdigen Kirchenschiff erzeugt. Dieser Anlass stand unter dem Thema: „Gott ist meine Quelle“. Der Chorraum wurde zur Präsentationsfläche für ein Programm, das alle Sinne ansprach und die Besucherinnen und Besucher ganzheitlich in Beschlag nahm. Die Präsentation wirkte modern, frei und beinahe weltlich – und war doch geprägt von einem tiefen Empfinden für Glaube, Liebe und Hoffnung.

Ströme des Glücks

Die emotionale Ergriffenheit der Zuhörer gelangte während der Lieder und Gebete, Lesungen und Wortbeiträge immer wieder an Höhepunkte, so auch während der Ausführungen von Sozialdiakonin und Religionslehrerin Karin Schmid. Wie anhand Psalm 36 erläutert wurde, sei Gott die „Quelle des Lebens“, aus der ein Strom an Zufriedenheit und Glück hervorfliesse: „Gott ist der Ursprung von allem positivem Leben“, betonte die Rednerin.

Diese Zusammenhänge vertiefte sie anhand der Gestalt des Isaak, des Sohnes Abrahams, der Gottes Verheissungen zugunsten des Stammvaters auf eigene Weise fortgeführt habe. Das werde vor allem bei jenem unermüdlichen Brunnenbau deutlich, von Isaak und seinen Mitarbeitern mit Hingabe und Einsatzbereitschaft betrieben, und zwar trotz massiver Widerstände von Neidern, Mobbern und missgünstigen Nachbarn (1. Mose Kapitel 26, Verse 12 bis 33).

Zusammenarbeit mit Gott

Besonders der zweitletzte Brunnen, von Isaak erbaut, habe es in sich gehabt, betonte Frau Schmid. Allein schon der Name Rechobot („weiter Raum“) sei eine Offenbarung, weil darin ein symbolisches Programm stecke: Der Glaube sei wie ein weiter und freier Raum, in den man hineingeführt werde und der es ermögliche, eigene Begabungen auszubauen zu Gottes Ehre und zur Freude der Mitmenschen.

Der letzte Brunnenschacht, von Isaaks Mitarbeitern gegraben, habe den Namen Schiba („Siebenbrunnen“) getragen. Sieben sei die Zahl der Vollkommenheit, führte die Referentin aus. Das sei wie bei einem Würfel: Die gegenüberliegenden Zahlen – im Fall ihrer Addition – ergäben immer die Zahl sieben. Dies sei ein Bild für das geniale Zusammenwirken von Gott und Mensch: „Wenn wir geben, was wir haben, gibt Gott den Rest dazu. Isaak praktizierte seinen Glauben, er gab nicht auf, war flexibel, dankte Gott – und erlebte göttlichen Segen.“

Technik und Band, Chorklänge und dekorative Farben, Moderation und meditative Abschnitte lockerten den Ablauf auf und vermittelten ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Bei einem erfrischenden Apéro und angeregter Unterhaltung klang der abendliche Anlass in innerer Harmonie aus.

Gott kommt überraschend – Gottesdienst der Youth Church

„Der Heilige Geist ist stets aktiv und immer für eine Überraschung gut“, lautete die Kernbotschaft des Jugendgottesdienstes am vergangenen Dienstag in der Diessenhofer Stadtkirche. Die Post ging so richtig ab, als Schlatter Jugendliche ein Schauspiel über das Thema Surprise („Überraschung“) aufführten. Dabei machten sie die erschütternde Geschichte des Propheten Elia anschaulich. Das Charakterbild dieses energiegeladenen Mannes wurde im Spannungsfeld zwischen Zweifel und Hoffnung plastisch präsentiert. Mächtig erscholl die Stimme Gottes wie aus höheren Sphären herab, die den Propheten mit der Aussage überraschte: „Ich will mit dir in Ruhe sprechen“. Sehr schön und treffend vermittelte das Schülertheater den Eindruck, dass Gott uns Menschen sicher und direkt begegnet – aber oft anders kommt, als man denkt: nicht nur in tobenden Feuerstürmen, nicht nur im fürchterlichen Erdbeben, nicht nur in dramatischen Schicksalsschlägen, sondern vor allem in der leisen Stimme des Gewissens.

Mitreissende Klänge

Die Jugendband begeisterte mit kraftvollem Sound und vermittelte einzigartige emotionale Höhepunkte. Die versammelte junge Gemeinde aus dem Städtli und den umliegenden Ortschaften liess sich von der wuchtigen Dynamik mit-reissen, klatschte rhythmisch zu den Liedern und sang aus voller Kehle. Gott, Jesus Christus und der Heilige Geist wurden in den Musikstücken unmittelbar und namentlich angerufen. Dadurch entstand inmitten einer populären und schwungvollen Atmosphäre ein Gefühl von Ehrfurcht und Heiligkeit.

Schönste Früchte des Lebens

Religionslehrerin Karin Schmid übertrug sodann die Erfahrungen des Propheten Elia auf die heutige Lebenslage junger Menschen: „Höre auf den Heiligen Geist, suche die Stille und das Gebet,“ forderte sie auf. Gottes Türen stünden weit offen, und an dieses Angebot könne man jederzeit gut und gerne andocken. Zugleich legte die Predigerin dar, wie der Heilige Geist gemäss Galaterbrief Kapitel 5, Vers 22 wertvolle charakterliche Ausformungen und ethische Haltungen in uns wachsen lasse – nämlich „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Glaube, Sanftmut, Treue“.

Diese guten Eigenschaften waren vom Dekorations-Team auf Schildern, die quer über dem Chorraum an einer Schnur aufgereiht wurden, aufgemalt worden. Im Anschluss an die Predigt wurden die jungen Besucherinnen und Besucher aufgefordert, sich persönlich auf eine dieser Eigenschaften zu besinnen und dafür symbolisch eine Kerze zu entzünden.

Geist der Gemeinschaft

Dieser Abend führte die Bewegung vor Augen, die die Diessenhofer Youth Church (Jugendkirche) entwickelt, indem sie Handlungspotentiale der reformierten Gemeinden Schlatt, Basadingen-Schlattingen-Willisdorf und Diessenhofen bündelt. Dieser besondere Gottesdienst-Typ hat sich zu einem Mittelpunkt des städtischen und regionalen Gemeinde-Daseins entwickelt. Jugendliche Begabungen werden gefördert und gefordert in Ton- und Bildtechnik, Chor, Band, Dekoration, Moderation, Werbung und Verpflegung. In regelmässigen Arbeitsgruppen entsteht im schöpferischen Zusammenwirken ein vitaler Gemeinschaftsgeist. Deshalb war es nur folgerichtig, dass gegen Ende des abendlichen Anlasses David Oberholzer, Alain Clenin und Keira Mascherin – stellvertretend für sehr viele andere junge Mitarbeitende – für ihren tüchtigen ehrenamtlichen Einsatz geehrt wurden. In einer leutseligen und fröhlichen Stimmung klang das abendliche Erlebnis bei einem währschaften Apéro aus.

Junge Menschen in der Passionszeit

Dramatische Szenen

Diessenhofen und die umliegenden Gemeinden erlebten am Dienstag einen Jugendgottesdienst zu dem Thema „Passion – unterwegs mit Jesus“. Schülerinnen und Schüler aus Basadingen, Schlattingen und Willisdorf hatten diesen Anlass vorbereitet. In ein geheimnisvolles blaues Licht getaucht, erstrahlte die Stadtkirche im abendlichen Halbdunkel. Moderation und Lieder waren auf diesen nachdenklichen Anlass eingestellt. Worte, Klänge und Melodien versetzten die jungen Leute mitsamt Eltern, Verwandten und Freunden in eine erwartungsvolle Stimmung.

Das Schülertheater spielte tragische Szenen aus den letzten Stunden, die Jesus Christus auf seinem irdischen Lebensweg beschritt. Das dargestellte Drama war geprägt von einer heftigen Kontrastwirkung zwischen Jesus und Petrus: Dieser leugnet dreimal, seinen Herrn zu kennen, und wird durch das zweimalige Krähen des Hahns in tiefe innere Verzweiflung gestürzt.

Feigheit und Mut

In seiner Predigt versetzte sich Diakon zur Anstellung Andreas Schlegel (Schlatt) in Petrus hinein und erläuterte den inneren Zwiespalt zwischen Mut und Feig-heit. Aus dieser inneren Notlage habe er durch eine Sinnesänderung heraus-gefunden. In der Rolle des Petrus wandte er sich an die versammelten Jugend-lichen mit den Worten: „Habt ihr auch schon einen ähnlichen Konflikt erlebt? Wie mag der ausgegangen sein? Jedenfalls gibt es einen Weg zu Gott zurück.“ Die Predigt gipfelte in dem Hinweis auf die königliche Würde, die Jesus aus-zeichnet. Gerade in der Stunde tiefster Erniedrigung habe Christus an dieser Würde festgehalten, die durch die Auferstehung glanzvoll bestätigt worden sei.

Gemütliches Dekor

Ein liebevoll buntes Dekor erfreute das Auge der Besucherinnen und Besucher. Die Gesangssolisten sassen vorn auf der Bühne auf gemütlichen Sesseln und anderen Sitzgelegenheiten inmitten eines wohnlichen Interieurs. Von dieser Wohnzimmeratmosphäre aus liessen sie ihre Lieder in das weite und grosse Kirchenschiff hinein erschallen. Der Sound der Band unterstützte diese Stimmung und wechselte zwischen weichen und kräftigen Klangfarben.

Anstelle des krankheitshalber verhinderten Hans Maurer (Missionswerk „Licht im Osten“) wies Religionslehrerin Karin Schmid auf die Kriegssituation in Ost-europa hin und warb um eine herzhaft-grosszügige Kollekte zugunsten ukrainischer Flüchtlinge. Mit einem schmackhaften Hotdog und in frohgemuter Geselligkeit wurde dieser abendliche Anlass abgerundet.

Die Welt zu Gast im Städtli

Gottesdienst für Generationen

Am vergangenen Sonntag veranstaltete die Generation Church Diessenhofen den zweiten Anlass dieses neugegründeten Formats. Leitmotiv war Jesu Aufruf aus dem Markusevangelium Kapitel 15,16: „Gehet hin in alle Welt“. An diesem Abend war jedoch auch die umgekehrte Bewegungsrichtung spürbar und sichtbar: Die Welt war zu Gast in der Stadtkirche.

Eine phantasievolle Dekoration mit leuchtenden Farbenspiel tauchte das Innere des Gottes-hauses in ein geheimnisvolles Licht wie bei einem Märchen von „Tausend und einer Nacht“, passend untermalt von dem Lied „My Lighthouse“ (Mein Lichthaus). Die Melodien, vorgetragen von der glänzend aufspielenden Band, erwärmten das Herz der Hörerinnen und Hörer zur Ehre Gottes. Auf der Leinwand wurden Bilder aus verschiedensten Himmelsrichtungen gezeigt: Aus Europa und Asien, aus dem Westen und dem nahen, mittleren und fernen Osten. Helferinnen und Helfer begrüssten die Besucher und vermittelten eine gastfreund-liche Atmosphäre. Einer der Höhepunkte war die Feier des heiligen Abendmahls.

Wanderer zwischen unterschiedlichen Lebenswelten

Hauptredner war Eno Demiral, Gründer und Leiter der Schaffhauser Missionsgesellschaft „Globale Nomads“ (Weltweite Wanderer). Dieses Hilfswerk arbeitet entlang der historischen Seidenstrasse, die den Balkan, die Türkei und den Iran mit Zentralasien und China verbindet.

Demiral gab einen Erfahrungsbericht. Bereits als Jugendlicher sei er, ermutigt durch einen unangepassten Klassenkameraden, aus seiner muslimischen Tradition aufgebrochen zu einer christlichen Existenz, ohne den kulturellen Zusammenhang mit seiner Familie zu verlieren.

Wichtig war dem Prediger ein niederschwelliger, gefühlsmässig leichtgängiger Zugang zu Gott und Christus. Meist stelle man sich die Hürden zu hoch vor, da der christliche Glaube oft mit einer ganz einseitig bestimmten europäischen Kultur verwechselt werde, gab Demiral zu bedenken. Dadurch werde der Zugang zum Glauben unnötig erschwert. Es gebe einen breit und lang angelegten Übergangsbereich von einer nichtchristlichen zu einer christlichen Lebensweise. Er selbst habe sich drei Jahre gegönnt, um – ausgehend von zarten Anfängen und bescheidenen Informationen – schliesslich den vollgültigen Kontakt zu Gottes Sohn zu finden.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Religionen

Geholfen habe ihm, dass Jesus auch im Koran eine ziemlich grosse Rolle spiele. Christus geniesse auch in der islamischen Religionsgemeinschaft einen hohen Stellenwert – wenn-gleich man zugeben müsse, dass das biblische Verständnis weit über muslimische Vorstellungen hinausreiche. Es gebe zwischen Islam und Christentum gewichtige Unterschiede neben allen vorhandenen Gemeinsamkeiten, betonte der Redner. Er selbst habe keine klassische „Bekehrung“ im Sinne eines Religionswechsels vollzogen. Vielmehr habe sich seine Beziehung zu Jesus sachte und langsam, dafür umso nachhaltiger entwickelt. Nach einer dreijährigen Übergangsphase habe er sich zur Taufe entschlossen und damit ein öffentliches Bekenntnis abgelegt.

Kraft der Gnade

Es sei im Grunde genommen einerlei, ob jemand aus einem europäischen, nahöstlichen oder asiatischen Hintergrund komme, gab der Prediger zu bedenken: Der Weg zu Christus sei für jeden Menschen machbar, gleichgültig, aus welcher kulturellen oder religiösen Prägung er stammt. Der Übergang zu Jesus gelinge dank der Gnade Gottes. Die persönliche Entwicklung des Glaubens gedeihe unter dem Einfluss der göttlichen Gnade.

Nach Fürbitte und Unser Vater erteilte Pfarrer Gottfried Spieth den Segen des dreieinigen Gottes an die Versammlung. Hernach kam der gemütliche Teil. Jael Mascherin, Präsidentin der Kirchgemeinde, war humorvolle Moderatorin und tatkräftige Organisatorin des reichhaltigen Aperó auf dem Vorplatz der Kirche. Mit einem ausgiebigen geselligen Beisammensein klang der fröhliche Frühlingsabend in und um die Stadtkirche aus.

Ökumenischer Suppensonntag im Städtli

Buntes Programm

Am vergangenen Sonntag erlebte der Bezirk Diessenhofen nach zweijähriger Corona-Pause endlich wieder den traditionell ökumenischen Suppensonntag. Dies geschah in der Stadtkirche in abwechslungsreicher Mischung aus festlicher Orgelmusik, einer Mundart-Lesung aus den Psalmen und zwei Wortbeiträgen über die urwüchsige Prophetengestalt des Elia, der von aufkommenden Frühlingsdüften überrascht wird. Es folgten solidarische Gebete für nahe und ferne Notleidende und alsdann in der Rhyhalle eine schmackhafte Suppe in glaubensfroher Gemeinschaft. Die Kollekte des Tages kam sozialmissionarischen Hilfsprojekten in der demokratischen Republik Kongo zugute, verantwortet von „Fastenopfer“ und „Brot für alle“.

Pfarrpersonen und kirchliche Mitarbeiter aus Diessenhofen, Schlatt und Basadingen-Schlattingen-Willisdorf führten diesen familiären Anlass in Zusammenarbeit mit Organistin Annedore Neufeld durch, die in ihren Improvisationen die Elias-Vertonung von Felix Mendelssohn-Bartholdy in berührender Weise anklingen ließ. Pfarrer Johannes Mathew war krankheitsbedingt verhindert und ließ herzliche Grüsse an die Festversammlung übermitteln. Pfarrer Rolf Röder und Pfarrerin Sabine Aschmann gestalteten Lesungen, Gebete und ein konfessionsübergreifendes gemeinsames Sprechen des apostolischen Glaubensbekenntnisses.

Harte Schicksalsschläge

Praktikant Martin Wieland stellte in bildgestützter Erzählung die Tragik des Propheten Elia vor Augen, der aus einem überwältigenden, freilich zugleich zwiespältigen Erfolg in tiefste Depression verfallen sei. Auch eine lange Pilgerreise zum Gottesberg Sinai habe seine Sinnkrise nicht überwinden können. Schliesslich sei ihm nichts anderes übrig geblieben, als sich in eine Gebirgshöhle zu verkriechen. Dieses Prophetenschicksal bezog Wieland auf die bekannte Situation unter jung und alt, die entsteht, wenn beklemmende Zweifel übermächtig werden: „Vor wem oder von was laufen wir davon? Vielleicht vor einem strafenden Gott? Welches falsche Bild von Gott treibt uns an?“ Dann verwies Wieland auf das stille sanfte Säuseln, worin dem Propheten zu guter Letzt doch noch gezeigt worden sei, wie liebevoll nahe Gott den glaubenden Menschen ist, um sie mit neuer Kraft auszurüsten. „Gott überrascht uns mit dieser ungewöhnlichen Begegnung“, lautete die Schlussfolgerung.

Frühlingshafter Lufthauch

Diesen samtweichen Lufthauch nannte Pfarrer Gottfried Spieth in seiner anschliessenden Predigt einen „Kuss der göttlichen Liebe“ und verglich ihn mit dem Frühlingswehen, das uns umgibt. Dabei zitierte er ein Gedicht von Eduard Mörike: „Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.“ Offenbar habe es der Schöpfer Himmels und der Erde darauf angelegt, seine unendliche Allmacht ausgerechnet in weichen, sanften Formen zur Entfaltung zu bringen. Dies sei ein überraschender göttlicher Schachzug und Umschaltvorgang. „Wenn Gott kein reinigendes Sturmgewitter über diese Welt losbrechen lässt, wenn er weder in Blitz noch Donner zu finden ist, begegnet er uns aber umso eindringlicher in einem täglichen fünfminütigen Schweigen für den Frieden“, betonte Spieth.

Es folgte der Ratschlag, sich täglich einer solchen kurzen Gebetspause auszusetzen. Denn das ziehe Kreise. Erst täten dies einzelne Personen, dann Gruppen und Gemeinden und hernach womöglich die ganze Welt – mit ungeahnten Segensfolgen. „In der Stille begegnen dir stärkste Gotteskräfte auf langsame, geduldige, nachhaltige Art und Weise“, lautete der Predigtschluss mit Bezug auf ähnlich gelagerte Gedanken von Pastor Dave Jäggi anlässlich der Premiere der Diessenhofer Generation Church vor drei Wochen.

Gemeinschaftsfördernde Mahlzeit

An den Gottesdienst schloss sich das Suppen-Essen in der Rhyhalle an, das die katholischen und reformierten Besucherinnen und Besucher zu einem frühlingshaft-fröhlichen Miteinander vereinte. Eine schmackhafte Gemüsesuppe war von Mitgliedern der reformierten Diessenhofer Kirchenvorsteherschaft unter Leitung von Präsidentin Jael Mascherin zubereitet worden. Die diesjährigen Konfirmandinnen und Konfirmanden servierten diese köstliche Fastenspeise mit jugendlicher Freundlichkeit. Bei Kaffee und Kuchen, von fleissigen Gemeindegliedern gebacken und dargeboten, klang der lebensdienliche und hoffnungsfrohe Anlass in den sonntäglichen Nachmittagsstunden aus.

«Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben»

Weltgebetstag vom Freitag 4. März in Schlattingen

Rund dreissig Personen aus der Region feierten in der «Very British» geschmückten Kirche zeitgleich mit den sieben Regionen der Erde einen eindrücklichen Weltgebetstags-Gottesdienst. Die Verfasserinnen der Liturgie kamen dieses Jahr aus England, Wales und Nordirland. Ihnen war es wichtig, die Aufmerksamkeit auf ein umfassendes Gottesbild zu lenken, ein Gottesverständnis jenseits des Geschlechts. Darum wurde stets die Anrede «Gott, unsere Mutter und unser Vater» verwendet.

Die stimmungsvollen Lieder teils in Englisch, teils in Deutsch, untermalten die Thematik des Abends, einerseits beschrieben von Jeremia, das Volk Israel im Exil in Babylon und andererseits die aktuellen Probleme unserer Zeit. Zentral blieben dabei stets die kraft- und segensreichen Worte Gottes «Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben». Eine tröstende und stärkende Zusage, welche gerade in unserer krisengeprägten Zeit Mut macht aktiv zu sein, zu handeln, zusammen zu stehen und einander gegenseitig zu unterstützen.

Désirée Eicher-Uehlinger

Premiere der Generation Church

Erstaunliche Premiere im Städtli

Projekt „Generation Church“

Vergangenen Sonntag feierte Diessenhofen eine eindrucksvolle Premiere. Um 18.oo startete in der Stadtkirche ein zeitgenössischer Gottesdienst mit modernen Liedern zum Lobpreis Gottes, mit phantasievoller Dekoration und einer Kreativ-Predigt zu dem Thema: „Warum ist Gott nicht lauter?“ Dies war der Start des Projekts „Generation Church“ .

Mitreissende Atmosphäre

Schon die Vorbereitung am Nachmittag löste eine heitere Stimmung aus. 14 ehrenamtlich Mitwirkende in den Bereichen Band, Lied, Gebet, Licht- und Tontechnik, Dekoration, Verpflegung, Moderation, Segnung und Abendmahl arbeiteten Hand in Hand. Die gespannte Erwartung setzte sich nahtlos fort, als die Veranstaltung begann.

Jael Mascherin, Präsidentin der Kirchgemeinde, begrüsste die rund 50 Besucherinnen und Besucher, die aus Diessenhofen und umliegenden Gemeinden den Weg in die Stadtkirche gefunden hatten. Sie wurden in einer warmen Atmosphäre willkommen geheissen mit Songs, musikalischen Zwischenspielen und Wortbeiträgen, untermalt von einer himmelblauen Beleuchtung, die die Säulen des Kirchengewölbes in ein geheimnisvolles Licht tauchten. Mensch und Technik verbündeten sich im harmonischen Zusammenwirken. Dieses Programm rührte alle Sinne an.

Die extra für „Generation Church“ gegründete Diessenhofer Kirchenband unter Leitung von Daniel Peyer präsentierte lockere Melodien im Oldie-Stil ebenso wie schmissige Soft-Rock-Rhythmen. Zugleich war eine nachdenkliche und festliche Stimmung spürbar bei der Feier des Heiligen Abendmahls unter Leitung von Pfr. Gottfried Spieth. Die Austeilung von Brot und Wein wurde von einem persönlichen Segenszuspruch an die Teilnehmenden begleitet.

Kraft der Stille

Der Prediger des Abends Dave Jäggi, Pastor der Evangelisch-Methodistischen Kirche, stellte die Frage: „Warum versucht Gott den Lärmpegel unserer modernen Welt nicht zu übertreffen, obwohl ihm das bestimmt ein Leichtes wäre?“ Über humorvolle Zwischenschritte hinweg entfaltete Jäggi meditative Gedanken anhand einer Schilderung des alttestamentarischen Propheten Elia. Dessen Wendung nach innen in einer Situation äusserster Anspannung sei beispielgebend in der aktuellen osteuropäischen Konfliktlage. Der Prophet habe intuitiv gespürt: „Der flüsternde Windhauch, das verschwebende Schweigen – da ist Gott.“ Wenn Gott sich auf diese Weise persönlich zeige, werde es zuvor ganz still. „Wahre Stille ist der Schlüssel zum gewaltigen und brennenden Herzen Gottes.»

Jäggi verglich dies mit der Neuausrichtung eines Computers: Das Innere des Menschen werde gleich einer Festplatte dauernd mit lauten Alltagssignalen beschrieben. Doch in gewissen Abständen werde das bisher Aufgezeichnete gelöscht. Das geschehe in der Stille. Da werde unsere „innere Festplatte“ auf die Standard-Einstellung zurückgefahren und anschliessend neu formatiert. „Kratzspuren vom lauten Alltag werden gelöscht, worauf Gott dann seine neuen Anregungen in mein Herz hineinschreibt“, betonte der Redner unter Verweis auf Psalm 62: «Sei nur still, meine Seele, denn Gott tut dir Gutes.» Jäggi gelangte zu dem Resümee: „Gott redet leiser, als wir denken, und je leiser er redet, desto eindrucksvoller ist seine Wirkung.“

Das Ganze wurde abgerundet mit einem feinen Apéro zum Ausklang. Dieser Anlass ist künftig immer am letzten Sonntag des Monats (ausgenommen Juli und Dezember) um 18.00 Uhr mit wechselnden Predigerinnen und Predigern aus nah und fern.

Jugendgottesdienst „Wunder“ – Aus der Dunkelheit ins Licht

Jugendgottesdienst sendet Signale der Hoffnung

Am vergangenen Dienstagabend versammelten sich junge Menschen aus Diessenhofen und angrenzenden Gemeinden in der Stadtkirche. Das Thema des Jugendgottesdienstes lautete „Bartimäus“. Behandelt wurde diese biblische Gestalt, von der bereits der Evangelist Markus berichtet (Kapitel 10, 46-52).

In einem bemerkenswerten Schülertheater unter Leitung von Jasiel Jäggi wurde der plötzliche Wechsel von der Dunkelheit zum Licht gezeigt: Wie der blinde Bartimäus in seiner finsteren Innenwelt sitzt und bettelt – und dann die einzigartige Chance seines Lebens bekommt. Dieses Überraschungsmoment wurde mit dramatischen Effekten umgesetzt: Auf der einen Seite befindet sich die murmelnde, lärmende, törichte Volksmenge, auf der anderen Seite taucht wie aus dem Nichts eine überragende Helfergestalt auf: Jesus Christus. Er übergeht die störende Umgebung und sucht den Direktkontakt zu dem blinden Mann. In einem herausfordernden Dialog provoziert er Bartimäus und heilt ihn komplett – was einen unbändigen Freudenjubel aller Beteiligten auslöst.

Farbliche Kontraste und markante Predigt

Dieser Gegensatz zwischen dem Gefängnis der Umnachtung und der strahlend hellen Erlösung wurde markant unterstrichen durch die farbliche Beleuchtung der Mauern und Säulen des Kirchenschiffs: Das Farbenspiel schillerte in rot und blau und symbolisierte den Weg aus der Finsternis in die Freiheit. Das Dekorations- und Technikteam verstärkte auf diese kreative Weise die Botschaft des Abends.

Religionslehrerin Karin Schmid knüpfte mit ihrer Predigt an diese Signale an: Jesus handle völlig anders, als es den üblichen Gewohnheiten entspreche. Während die Leute auf Bartimäus schimpfen oder achtlos an ihm vorbeigehen, bleibe Jesus stehen. Dort, wo Ärzte an das Ende ihrer medizinischen Fähigkeiten kommen, fange die heilende Kraft Jesu erst richtig an. Dort, wo Menschen einander überfallen mit Krieg und Blutvergiessen, erscheine Jesus mit seiner Friedensmission. Dort, wo unsere Sinnesorgane versagen, öffne Jesus unsere Augen und Ohren mit seiner guten Nachricht. Seine Ausstrahlung sei so gross, dass sie uns in Begeisterung und Faszination versetze, betonte Karin Schmid: „Er geht voran – und wir folgen ihm nach.“

Die Jugendband unter Leitung von Julia Schmid interpretierte diese Ausführungen auf musikalische Art. In den Liedtexten wurde der herrliche und kraftvolle Name Jesu gepriesen. Die Melodien klangen wie ein gesungenes Gebet: „Aus Angst vor morgen, aus Furcht und Sorgen rufst du mich heraus; wenn Glaube schwindet und Hoffnung endet, bleibst du mein Zuhaus.“ Mit einem schmackhaften Apéro und vielen spannenden Gesprächen wurde diese Abendveranstaltung in der Diessenhofer Stadtkirche harmonisch abgerundet.

Am 29. März 2022 ist die Youth Church wieder On-Stage.

Natürlich OHNE Zertifikat.