Ökumenischer Suppensonntag in Schlatt

Am Sonntag, 03. März veranstaltete Schlatt den diesjährigen Suppensonntag des Diessenhofer Bezirks. Alle katholischen und evangelischen Kirchgemeinden der Region vereinten sich zur gottesdienstlichen Feier mit einer Fülle besinnlicher und kultureller Ein-Drücke. Was Rang und Namen im dörflichen und schulischen Miteinander hat, trat auf: Die Roundabout-Gruppe unter Sarah Brütsch begeisterte den voll besetzten Gemeindesaal mit einem künstlerisch ausgereiften Tanz. Der Musikverein unter Martin Weiss beeindruckte mit feierlichen Klängen, so mit dem „Heilig Heilig Heilig“ von Franz Schubert, das in tief berührender Weise gespielt wurde.

Der Blaue Planet

Die Sechstklässler unter Diakon in Ausbildung Andreas Schlegel zeigten eine originelle Szene. Ein Globus in Form eines grossen Luftballons wurde unsanft hin- und hergestossen, bis die Vernunft siegte und ein achtsamer Umgang mit der Kugel gefunden wurde. Respektvoll liessen die Schüler den „Blauen Planeten“ sacht und fein umherschweben. Hieran knüpfte Robert Weinbuch an, Gemeindeleiter des katholischen Pastoralraums Am See und Rhy: „Wir haben nur diese Welt, und wenn wir sie nicht richtig behandeln, springt sie uns ins Gesicht.“ Damit war die Brücke geschlagen zum Hungertuch der Aktion „Fastenopfer – Brot für alle“, das über der Bühne prangte: Eine Collage aus zufälligen Zeitungsfetzen voll schlechter Nachrichten. So chaotisch diese Schnipsel seien, so wild gehe es bei uns zu, bedauerte der Gemeindeleiter. Doch aus der Ferne wirke das Hungertuch „wie ein Juwel in Türkisgrün und Blau.“ Denn über allem walte der Schöpfer. Er setze auf seine Menschen, nach seinem Ebenbild geschaffen. Ihnen vertraue er sein Werk zu treuen Händen an. Nicht umsonst zeige das Hungertuch vier Arme als Symbol für Hege und Pflege. „Diese Hände berühren sachte achtsam die Erdkugel, lassen ihr aber auch Spielraum“ malte Weinbuch das Zusammenspiel von Mensch und Natur aus.

Lohnender Verzicht

Diese Anregung führte die reformierte Schlatter Ortspfarrerin Sabine Aschmann weiter. Mit Bezug auf Sprüche 30,8 bat sie den Schöpfer um gutes Augenmass: „Gott, lass mich weder arm noch reich werden, sondern gib mir gerade so viel, wie ich brauche.“ Der eigentliche Lebensgenuss bestehe darin, Mass und Mitte zu finden. „Weniger ist mehr“, unterstrich die Predigerin und versicherte, keinerlei moralischen Druck auszuüben. Fasten sei keine bittere Pille, von einem gestrengen Oberarzt oder Sittenwächter verordnet, sondern etwas Angenehmes und Wohltuendes. Dabei berief sie sich auf keinen Geringeren als Jesus Christus: Der Meister lege beim Fasten Wert auf ein gewaschenes Gesicht und eine frohe Ausstrahlung (Matthäus 6,16-18). Wer dankbar und massvoll Verzicht übe, habe gleich dem barmherzigen Samariter Kapazitäten frei. Man finde die Kraft, sich in die Probleme des Nächsten einzufühlen, und habe die Mittel zum Anpacken. Taten der Nächstenliebe seien Meilensteine auf dem Weg, der an sein Ziel gelange, wenn Christus wiederkomme und sein Werk auf Erden vollende.

Suppenessen für einen wohltätigen Zweck

Der Gottesdienst wurde durch Gebete, Fürbitten und Segensgrüsse der Pfarrer Rolf Roeder (Basadingen-Schlattingen-Willisdorf) und Gottfried Spieth (Diessenhofen) vertieft und umrahmt. Im Anschluss war das traditionelle Suppenessen. Helferinnen und Helfer aus Schlatt und Paradies servierten eine währschafte Gemüsesuppe, zubereitet von fleissigen Händen in der Küche nebenan. Zum Dessert gab es köstlichen Kuchen und duftenden Kaffee. So klang das Ereignis in gelöster Stimmung aus. Dankbar spendeten die rund 140 Besucher für ein Projekt des Internationalen Blauen Kreuzes zur Suchtbekämpfung unter Jugendlichen in Südafrika. Dieser Sonntag bleibt in der Diessenhofer Region noch lange in Erinnerung.

Ökumenischer Weltgebetstag in Schlatt

Schlatt lud am 01. März zum diesjährigen Weltgebetstag ein unter dem Motto: „Durch das Band des Friedens“ (Epheser 4,3). Christliche Frauen aus Palästina hatten in einem mehrjährigen Vorlauf jene Gebets-Liturgie ausgearbeitet, die an diesem ersten Freitag im März weltweit zur Anwendung kam. Sie war darum auch in unzähligen katholischen und evangelischen Kirchgemeinden der Schweiz der Leitfaden, an dem man sich hielt.

Durch das Band des Friedens“

Eine muntere Schar von Frauen und Männern der Diessenhofer Region versammelte sich in der Schlatter evangelischen Kirche. Ortspfarrerin Sabine Aschmann eröffnete die Veranstaltung mit einem Grusswort. Darin ging sie auf die schwierige Lage ein, der das Heilige Land derzeit ausgesetzt ist im Spannungsfeld zwischen Israel und Palästina, und wies auf Jesus Christus als den Herrn aller Völker hin. Ein eleganter palästinensischer Tanz, dargeboten von Frauen der regionalen Vorbereitungsgruppe, schloss sich an. Sodann wurde eine grüne Kerze als Symbol für Palästina und die Hoffnung auf baldigen Frieden entzündet. Dadurch war der Weg frei für ein neues Hinhören auf dieses Land und seine Leute. Anrührende Friedens- und Segenslieder, am Klavier begleitet von Peter Fischer, erwärmten die Herzen und Sinne. Sie schufen eine Einstimmung in gesegnete Atmosphäre des Abends.

Gebete der Mitmenschlichkeit

Drei Frauen aus dem Vorbereitungsteam trugen Erfahrungsberichte palästinensischer Frauen vor. Hierbei ging es um Einzelschicksale dieses Volkes und seiner Menschen in Bezug auf den Staat Israel, der seit 1967 die palästinensischen Kernlande am Westufer des Jordan unter seiner Oberaufsicht hat. Deutlich wahrnehmbar war die Erfahrung von Leid, aber auch der Wunsch nach Gleichberechtigung und Selbstbestimmung. Bemerkenswert war das Bemühen, sich jeglicher politischer Wertung oder Anklage zu enthalten.

Die Besucher notierten ihre Gebetswünsche auf Karten, die an einer Leine im Chorraum angeheftet wurden als Zeichen für das „Band des Friedens“. In einer feierlichen Fürbitte wurde diese Anliegen vor den Herrn gebracht. Das Unser-Vater wurde auf deutsch und arabisch vorgetragen. Der Abend war an einem seiner Höhepunkte angelangt. Eine unsichtbare Vernetzung wurde geknüpft zu den etwa 70 000 Christen in Palästina, die es neben der muslimischen Mehrheit von knapp 5 Millionen gibt.

Orientalische Gastfreundschaft

Im Anschluss an Liturgie und Fürbitte versammelte man sich im Gemeindehaus bei palästinensischen Spezialitäten, von Ehepaar Kaspari aus Schlattingen liebevoll zubereitet. Dank orientalischer Gastfreundschaft herrschte eine heitere Stimmung im Vertrauen auf die Grossherzigkeit des himmlischen Vaters, der alle Menschenkinder auf der Welt in sein Herz geschlossen hat. „Durch das Band des Friedens“ wurden an diesem Abend unterschiedliche Menschen und Völker zusammengebracht, die ihr Leben alle demselben Herrn und Heiland Jesus Christus verdanken.

 

 

 

Ökumenischer Suppensonntag im Städtli

Buntes Programm

Am vergangenen Sonntag erlebte der Bezirk Diessenhofen nach zweijähriger Corona-Pause endlich wieder den traditionell ökumenischen Suppensonntag. Dies geschah in der Stadtkirche in abwechslungsreicher Mischung aus festlicher Orgelmusik, einer Mundart-Lesung aus den Psalmen und zwei Wortbeiträgen über die urwüchsige Prophetengestalt des Elia, der von aufkommenden Frühlingsdüften überrascht wird. Es folgten solidarische Gebete für nahe und ferne Notleidende und alsdann in der Rhyhalle eine schmackhafte Suppe in glaubensfroher Gemeinschaft. Die Kollekte des Tages kam sozialmissionarischen Hilfsprojekten in der demokratischen Republik Kongo zugute, verantwortet von „Fastenopfer“ und „Brot für alle“.

Pfarrpersonen und kirchliche Mitarbeiter aus Diessenhofen, Schlatt und Basadingen-Schlattingen-Willisdorf führten diesen familiären Anlass in Zusammenarbeit mit Organistin Annedore Neufeld durch, die in ihren Improvisationen die Elias-Vertonung von Felix Mendelssohn-Bartholdy in berührender Weise anklingen ließ. Pfarrer Johannes Mathew war krankheitsbedingt verhindert und ließ herzliche Grüsse an die Festversammlung übermitteln. Pfarrer Rolf Röder und Pfarrerin Sabine Aschmann gestalteten Lesungen, Gebete und ein konfessionsübergreifendes gemeinsames Sprechen des apostolischen Glaubensbekenntnisses.

Harte Schicksalsschläge

Praktikant Martin Wieland stellte in bildgestützter Erzählung die Tragik des Propheten Elia vor Augen, der aus einem überwältigenden, freilich zugleich zwiespältigen Erfolg in tiefste Depression verfallen sei. Auch eine lange Pilgerreise zum Gottesberg Sinai habe seine Sinnkrise nicht überwinden können. Schliesslich sei ihm nichts anderes übrig geblieben, als sich in eine Gebirgshöhle zu verkriechen. Dieses Prophetenschicksal bezog Wieland auf die bekannte Situation unter jung und alt, die entsteht, wenn beklemmende Zweifel übermächtig werden: „Vor wem oder von was laufen wir davon? Vielleicht vor einem strafenden Gott? Welches falsche Bild von Gott treibt uns an?“ Dann verwies Wieland auf das stille sanfte Säuseln, worin dem Propheten zu guter Letzt doch noch gezeigt worden sei, wie liebevoll nahe Gott den glaubenden Menschen ist, um sie mit neuer Kraft auszurüsten. „Gott überrascht uns mit dieser ungewöhnlichen Begegnung“, lautete die Schlussfolgerung.

Frühlingshafter Lufthauch

Diesen samtweichen Lufthauch nannte Pfarrer Gottfried Spieth in seiner anschliessenden Predigt einen „Kuss der göttlichen Liebe“ und verglich ihn mit dem Frühlingswehen, das uns umgibt. Dabei zitierte er ein Gedicht von Eduard Mörike: „Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.“ Offenbar habe es der Schöpfer Himmels und der Erde darauf angelegt, seine unendliche Allmacht ausgerechnet in weichen, sanften Formen zur Entfaltung zu bringen. Dies sei ein überraschender göttlicher Schachzug und Umschaltvorgang. „Wenn Gott kein reinigendes Sturmgewitter über diese Welt losbrechen lässt, wenn er weder in Blitz noch Donner zu finden ist, begegnet er uns aber umso eindringlicher in einem täglichen fünfminütigen Schweigen für den Frieden“, betonte Spieth.

Es folgte der Ratschlag, sich täglich einer solchen kurzen Gebetspause auszusetzen. Denn das ziehe Kreise. Erst täten dies einzelne Personen, dann Gruppen und Gemeinden und hernach womöglich die ganze Welt – mit ungeahnten Segensfolgen. „In der Stille begegnen dir stärkste Gotteskräfte auf langsame, geduldige, nachhaltige Art und Weise“, lautete der Predigtschluss mit Bezug auf ähnlich gelagerte Gedanken von Pastor Dave Jäggi anlässlich der Premiere der Diessenhofer Generation Church vor drei Wochen.

Gemeinschaftsfördernde Mahlzeit

An den Gottesdienst schloss sich das Suppen-Essen in der Rhyhalle an, das die katholischen und reformierten Besucherinnen und Besucher zu einem frühlingshaft-fröhlichen Miteinander vereinte. Eine schmackhafte Gemüsesuppe war von Mitgliedern der reformierten Diessenhofer Kirchenvorsteherschaft unter Leitung von Präsidentin Jael Mascherin zubereitet worden. Die diesjährigen Konfirmandinnen und Konfirmanden servierten diese köstliche Fastenspeise mit jugendlicher Freundlichkeit. Bei Kaffee und Kuchen, von fleissigen Gemeindegliedern gebacken und dargeboten, klang der lebensdienliche und hoffnungsfrohe Anlass in den sonntäglichen Nachmittagsstunden aus.

Aktion Weihnachtspäckli 2019

294 Päckli für die Organisation Licht im Osten

Ein Ökumenisches Projekt, getragen von vielen motivierten Frauen der beiden Landeskirchen in Diessenhofen.

LIO und die 4. Klässler

Der Mittwochnachmittag nach den Herbstferien ist für die Weihnachtspäckli Aktion bestimmt. An diesem Nachmittag den 23. Oktober 2019, packte die 4.Klasse der evangelischen und katholischen Religionskinder, Weihnachtspäckli für Kinder in Osteuropa. Nach einer kurzen, aber informativen Einleitung durch die beiden Religionslehrerinnen, warum wir Päckli packen und wohin sie gehen, haben die Kinder Stolze 108 Päckli mit viel Eifer und Freude zusammengestellt und mit schönem Weihnachtspapier verpackt.

LIO beim Coop

Am 2. November 2019 standen wir mit vielen freiwilligen Helfer/innen von gross bis klein, mit unserem Stand für die Aktion Weihnachtspäckli vor dem Coop in Diessenhofen. Wir dürfen auf einen ereignisreichen Tag zurückblicken, an dem wir nochmals viele Päckli packen durften. Es war wie jedes Jahr eine grosse Freude gleich vor Ort, alles einzupacken oder sogar schon fertige Päckli entgegen zu nehmen.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern für all die Lebensmittel, Kleider, Plüschtiere, Barspenden und Toilettenartikel, die wir bekommen haben. Auch möchten wir uns sehr herzlich beim Team-Coop bedanken. Sie haben dafür gesorgt, dass wir genug Material wie Mehl, Zucker, Reis, Zahnpasta und Zahnbürsten etc. hatten. Es ist wirklich schön, wenn man so grossartig unterstützt wird. So durften wir an diesem Samstag mit den Standfrauen und Kindern nochmals 186 Päckli einpacken.  Über all diese Päckli freuen sich Kinder und Erwachsene in Albanien, Bulgarien, Moldawien, Rumänien, Serbien, Weissrussland und in der Ukraine. Dank den lokalen Partnern gelangen die Päckli dorthin wo die Not am grössten ist. Natürlich gilt auch ein grosses Dankeschön all den Frauen, die jedes Jahr mithelfen und uns beim Stand und am Mittwochnachmittag mit den Religionskindern unterstützen. Und nicht zuletzt unserem Transportteam der Firma Schöchli AG, das all die Päckli nach Frauenfeld in die Sammelstelle gebracht hat.

Bericht von JM © 2019

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