Wer bin ich?

Stimmungsvoller Jugendgottesdienst zum Thema «Identität» in der Diessenhofer Stadtkirche

Der vergangene Dienstagabend 24.01. stand ganz im Zeichen des ersten Jugendgottesdienstes im neuen Jahr. Religionsschülerinnen und -schüler aus Schlatt hatten die Planung für diesen Abend inne unter Gesamtleitung von Religionslehrerin Karin Schmid. Sie begeisterten die zahlreichen Besucher aus allen Generationen schon ab der ersten Minute. Eine sympathische Begrüssung durch das Moderationsteam machte den Anfang, ehe die Jugendband kraftvolle Lieder spielte, die sich wie ein Klangteppich ausbreiteten und eine andächtige Stimmung in der Diessenhofer Stadtkirche hervorriefen zur Ehre Gottes.

Selbstzweifel

Eine lustige Meinungsumfrage brachte an den Tag, wieviel Zeit die versammelten Schülerinnen und Schüler täglich für die Pflege ihres Äusseren verwenden. Ein massgeschneidertes Theater ging auf die damit verbundenen Chancen und Probleme mit folgender Geschichte ein: Eine junge Frau, von ihrem Freund verlassen, zweifelt an ihrem Selbstwert. Sie erlebt, wie die Frage nach ihrer Identität zu einer höchst zerbrechlichen Angelegenheit wird. Ihre beiden Geschwister nehmen ihre verletzten Bedürfnisse höchst sensibel wahr. Im Wohnzimmer diskutieren sie mit den Eltern über den Selbstzweifel. Der entstehe, wenn man sich zu sehr mit anderen Leuten vergleiche. Oder zu häufig in den Spiegel schaue, um herauszufinden, ob man auch wirklich attraktiv genug auf andere wirkt. Oder wenn man die eigene Identität davon abhängig mache, ob man in einer Beziehung lebt oder nicht. Diese Dialoge wurden vom Schlatter Schülertheater witzig und schlagfertig dargeboten. Die jungen Schauspieler zeigten eine eindrückliche Bühnenleistung, die vom Publikum mit warmem Applaus honoriert wurde.

Ebenbild  

Die im Schauspiel offen gelassenen Fragen wurden an Diakon in Ausbildung Andreas Schlegel weitergereicht, der sie in seiner Predigt beantwortete. Er bezog sich auf die ersten Blätter der Bibel, die beschreiben, wie Gott das erste Menschenpaar erschuf nach seinem Ebenbild. Daraus zog der Redner den Schluss: «Auf dem menschlichen Antlitz spiegelt sich die Schönheit und Würde Gottes ab». Dadurch werde unser Wert unermesslich und einzigartig. Dies sei ein grandioses Geschenk mit weitreichenden Folgen für das Zusammenleben. Wir bräuchten keine künstlichen Spiegel, um uns selbst zu erkennen, sondern erblickten in uns selbst und in unseren Mitmenschen, wie wir nach Gottes Willen sein sollen. «Im lächelnden Antlitz des Nächsten sehen wir etwas Göttliches», betonte der Diakon.

Einzigartigkeit

In Jesus Christus leuchte das Bildnis Gottes am besten und schönsten auf. Deshalb seien die Menschen berufen, dem Sohn Gottes zu folgen. «In der Nachfolge Jesu finden wir unsere gläubige Identität», lautete der Beschluss der Predigt. Anschliessend wurde der Einzigartigkeit jeder Besucherin und jedes Besuchers ein praktischer Ausdruck verliehen: Alle waren eingeladen, mit Farbe einen Fingerabdruck auf einem grossen Papierbogen zu hinterlassen. So entstand ein wunderbares Kunstwerk als Gemeinschaftsprojekt.

Fulminantes Gemeinschaftswerk

Das Team aus Schlatt hat es geschafft, im Zusammenwirken mit Licht- und Tontechnik, Dekoration, Moderation, Musik, Theater und Predigt das Thema «Identität» auf schöpferische Art mit sehr viel Tiefgang in den Vordergrund dieses Gottesdienstes zu rücken. Als krönender Abschluss waren alle Besucher eingeladen zu einem köstlichen Apéro, vom Verpflegungsteam perfekt vorbereitet, womit der Abend gemütlich ausklang. Der nächste Anlass dieser Art findet am Dienstag 28. Februar statt zu dem Thema «Walk of faith – Weg des Glaubens».

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