Wege des Glaubens und der Liebe

Unter dem Motto „Walk of Faith“ (Weg des Glaubens) stand der Jugendgottesdienst in der Diessenhofer Stadtkirche am Abend des 28. Februar. Zwei jugendliche Moderatorinnen eröffneten den Ablauf. Die Band samt Jugendchor breitete einen stimmigen Klangteppich aus, unterstützt durch farbenfrohe Lichtbänder an den steinernen Wänden und Säulen. Die Lieder bewegten die versammelten Schülerinnen und Schüler zum Mitsingen und Mitklatschen. Darunter waren so kraftvolle Titel wie Golgatha, Hope has a name (Hoffnung hat einen Namen) und Heartbeat (Herzschlag). Die zunächst spielerisch-fröhliche Stimmung wechselte in gespannte Aufmerksamkeit, als die Verkündigung der biblischen Botschaft begann.

Sterne des Glaubens

Das Dekorations-Vorbereitungsteam hatte auf dem Boden des Kirchenschiffs papierförmige Sterne plaziert: Auf ihnen waren die Namen der reformierten Schülerinnen und Schüler der sechsten bis neunten Klasse eingraviert. Wie Religionslehrerin Karin Schmid erläuterte, sollten diese Schüler-Sterne ein Anklang an jene 2743 berühmten Stars aus Film und Musik sein, deren Namen in der „Strasse des Ruhmes“ (walk of fame in Hollywood bzw. Los Angeles) sternförmig eingraviert sind.

Von den „Sternen des Ruhmes“ schlug die Lehrerin einen Bogen zu den „Sternen des Glaubens“. Jeder und jede sei berufen, ein solcher Glaubens-Stern zu werden. Vom Glauben gehe es weiter zur Liebe, die den vollen Einsatz wert sei. Ungeteilt wie sie sei, komme die Liebe aus ganzem Herzen und werde bewegt von allen Kräften des Verstandes und Willens. Sie gehöre vor allen Dingen Gott. Ihm gelte unser aller Respekt. „Mit unserer Liebe geben wir ihm Antwort auf seine Liebe“, betonte die Rednerin unter Berufung auf Lukas 10, Vers 27. Zugleich fragte sie, wie das praktisch aussehen könne.

Barmherziger Samariter

Eine prägnante Antwort gab das Diessenhofer Schülertheater, das einen Überfall auf einsamer Strasse mit äusserst drastischen Mitteln vor Augen führte – wobei der Unglückliche  vom vorbeikommenden Tempelpersonal schmählich im Stich gelassen, vom barmherzigen Samariter aber in einem grossen Einkaufswagen (von der Migros für diesen Anlass bereitgestellt) zur hilfreichen Herberge transportiert wird.

An dieses Gefährt knüpfte Karin Schmid mit den Worten an: „Gott füllt unseren Einkaufs-wagen, so dass wir einen Vorrat an Liebe bekommen, den wir weitergeben.“ Wenn man zu einer solchen Weitergabe aber nicht im grossen Stil in der Lage sei? „Macht nichts“, fuhr die Lehrerin fort, indem sie einen Spielzeug-Einkaufswagen präsentierte sowie eine noch kleinere Miniatur-Ausführung desselben: Es könne durchaus sein, erläuterte sie, dass sich Gottes Liebe und ihre Weitergabe in dem Format „klein – kleiner – am kleinsten“ zeige. Paradoxerweise gelange sogar eine kleine oder sehr schmale Form von Liebe zu voller Wirksamkeit: „Egal wie gross oder klein, jede Tat ist wichtig und wird höheren Ortes registriert. Öffne die Augen, schaue, wo die Leute Hilfe brauchen – und tu, was immer du kannst, sei es viel oder wenig.“ Bei einem Apero mit schmackhaften Hotdogs und Getränken klang der Abend aus. Der nächste Jugend-Anlass in der Stadtkirche ist am 21. März zu dem Thema „Mobbing“.

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