Konfirmation mit Ausrufezeichen

Die fast bis auf den letzten Platz gefüllte Stadtkirche war am 26. Mai Schauplatz eines herausragenden Ereignisses. Dieser Sonntag kann mit Fug und Recht als ein Höhepunkt im religiösen Leben des Städtli bezeichnet werden: Vier Konfirmandinnen und neun Konfirmanden wurden nach abgelegtem Glaubensbekenntnis als vollwertige Mitglieder der reformierten Kirchgemeinde eingesegnet.

Biblische Werte gestern, heute und in Zukunft

Im Verlauf des Gottesdienstes gaben die jungen Leute eine Kostprobe dessen, was sie im Unterricht gelernt hatten. In Form eines Sprechtheaters, unterstützt durch ausdrucksstarke Bilder an der Leinwand, präsentierten sie Figuren der biblischen und weltlichen Geschichte. Mit geschliffenen Aussagen zogen sie eine Linie von Mose bis zu Martin Luther King, die je auf ihre Weise für die Geltung der zehn Gebote im menschlichen Miteinander gekämpft hatten.

Die Jugendlichen zeigten, dass christliche Werte sich in allen gesellschaftlichen Bereichen bewähren, so auch im Sport. Sie stellten berühmte Fussballspieler aus Brasilien und Portugal vor, die aus der Kraft des Glaubens Höchstleistungen erbringen. Zudem wagten die Konfirmanden einen Blick in die Zukunft. Anhand der Gestalt des Paul Atreides aus dem Science Fiction Film Dune II loteten sie aus, welche bibelorientierten Werte auch in fernen Zeiten ihre Gültigkeit behalten im gesamten Kosmos.

Daran knüpfte Pfarrer Gottfried Spieth in seiner Predigt an. Er empfahl den Leiter der österreichischen Nationalmannschaft Ralf Rangnick als Vorbild. Dieser Erfolgstrainer habe es sich zur Aufgabe gemacht, aus bescheidenen Anfängen das Bestmögliche herauszuholen. Der optimale Coach sei jedoch Gott in seiner dreifachen Persönlichkeit als Vater, Sohn und Heiliger. Er sei beste Führungsfigur, die man sich als junger Mensch wünschen könne für Zeit und Ewigkeit.

Prächtiges Begleitprogramm

In ihrem Grusswort erläuterte Präsidentin Jael Mascherin den Begriff Konfirmation als „Befestigung im Glauben“ und gab den jungen Menschen die Segenswünsche der Kirchgemeinde auf den Weg mit. Unter Leitung von Julia Schmid mischte die Jugendband das Publikum mit locker aufbereiteten Lobliedern auf, während Annedore Neufeld klassische Orgeltöne und einfühlsame Improvisationen am Klavier erklingen liess. Das Technikteam unter Leitung von David Oberholzer sorgte für eine gelungene Bild-, Licht- und Tontechnik. Abschliessend sagten die Konfirmanden ein herzliches Dankesschön an ihre Eltern, Paten und Grosseltern für die bisherige Wegbegleitung.

Die grosse Stunde der Diessenhofer Stadtmusik unter ihrem Dirigenten Daniel Vetter kam nach dem Gottesdienst: Auf dem Vorplatz liess sie ein festliches Platzkonzert erschallen. Ein feiner Apero, präsentiert vom Kirchenvorstand, rundete den festlichen Vormittag ab, der für diese 13 jungen Freundinnen und Freunde, ihre Familien und die ganze Gemeinde in dankbarer Erinnerung bleiben wird.

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Konfirmation 2020 – Startschuss für eine neue Lebensphase

Mit ihrer Konfirmation in der Stadtkirche erlebten vier junge Diessenhofer den Start in einen neuen, anspruchsvollen Lebensabschnitt. Der Ersatztermin am letzten Septembersonntag war nötig geworden, weil die Anfang Juni geplante Feier coronabedingt ausfallen musste. Umso herzlicher begrüsste nun Jael Mascherin, Präsidentin der Kirchgemeinde, die jungen Freundinnen und Freunde: Mit der Konfirmation komme der Weg, der in der Taufe angefangen und im Religionsunterricht seine Fortsetzung gefunden habe, an sein Ziel. Wie Frau Mascherin weiter ausführte, markiert dieses Fest zugleich den Einstieg und Übergang in das Leben als Erwachsene, verbunden mit der vollwertigen Mitgliedschaft in der reformierten Kirchgemeinde.

Taufsprüche

Pfarrer Gottfried Spieth zog in seiner Predigt ebenfalls eine Linie von der Konfirmation zurück zur Taufe. Der damalige Tauftag sei ein besonderer, ja heiliger Tag gewesen, herausgehoben aus der Masse der sonstigen Tage und Jahre. Dem aussergewöhnlichen Anspruch der Taufe trage der sinnstiftende Taufspruch Rechnung. Pfarrer Spieth rief die Themen jener vier Verse in Erinnerung, die die Eltern vor rund 15 Jahren für ihre Sprösslinge ausgesucht hatten: Gotteskraft und Engelschutz auf dem Weg in eine neue Zeit (Psalm 91,11 und 121,8), Klarheit der Augen und heile Erscheinung der Person (Matthäus 6,22), „himmelweite“ Güte und „wolkenweite“ Wahrheit (Psalm 36,6).

Konfirmandenverse

Die inhaltliche Linie der Taufverse hat sich laut Pfarrer Spieth weiterentwickelt in den Konfirmandensprüchen. Diese hatten die jungen Leute im Vorfeld selber ausgesucht. Sie erläuterten sie nun mit Hilfe von Bildbetrachtungen. Dabei ging es um Ängste und ihre Überwindung (Römer 12,21). Sodann um Mauern, die mit Gottes Hilfe übersprungen werden können (Psalm 18,30). Und schliesslich ging es um eine grenzenlose Liebe. Sie helfe uns, allfällige Schwächen und Zweifel zu überwinden durch ein gemeinsames Handeln (1. Korinther 16,14 und 2. Timotheus 1,7).

Die vier jungen Menschen kommentierten ihre Konfirmandenverse folgendermassen: „In meinen Augen ist wie das Universum auch die Liebe und Gott endlos,“ führte Leonie Lüders aus. Gott bestrahle uns mit seiner Liebe „genauso wie die Sonne den Mond mit Licht bestrahlt, an hellen wie auch an dunklen Tagen.“ Alessia Brütsch legte besonderen Wert auf die Gemeinschaft in Familie und Freundeskreis, mit deren Hilfe man praktisch „alles erreichen“ könne. Natürlich sei auch jeder einzelne gefragt: „Wenn ich meine Stärken nutze und nicht wegen meinen Schwächen zweifle, wird mir alles viel leichter fallen,“ betonte sie. Manuel Rütimann verstärkte diesen Gedanken auf mutmachende und motivierende Weise. Er forderte dazu auf, „dass man nicht vor seinen Ängsten wegrennen, sondern sie überwinden soll, auch wenn es schwierig ist.“ Timo Reutimann ging näher auf diese Hindernisse ein, die urplötzlich auftauchen. Er gab den Rat: „Die Mauer kann noch so hoch sein, aber Gott bringt mich meistens rüber.“ Das gelte auch dann, wenn die Mauer Löcher hat. Dann könne man sich „gleich noch kurz durchschleichen“ oder „Abkürzungen nehmen“, um das Ziel schneller zu erreichen.

Festklänge und Glaubensbeziehung

Die Jugendband unter Leitung von Dan Schmid eroberte die Herzen wie im Flug. Die warm und einfühlsam vorgetragenen Lieder schilderten die Glaubensbeziehung zu Jesus als das natürlichste von der Welt. Die Liedtexte mit ihrer tiefreligiösen Ausstrahlung regten zu einem verinnerlichten Nachdenken an. Die Stadtmusik unter Leitung von Pavel Marcinak hingegen begeisterte mit schmissiger Marschmusik, beschwingten Rhythmen und flotten Melodien. Organistin Annedore steuerte festliche Orgelklänge und eine feinfühlige Klavierbegleitung bei. Damit hob sie den klassischen Charakter des Tages hervor. Messmer Andreas Birrer leistete eine ausgezeichnete Organisationsarbeit bei der Vorbereitung und Durchführung. Und die Konfirmanden richteten abschliessend an ihre Eltern, Paten und Grosseltern einen herzlichen Dank für die treue Wegbegleitung.

Im Anschluss an den Gottesdienst verblieb die Festgemeinde im Kirchenschiff. Weil es im Freien recht kalt war, wurden der auf dem Kirchhof geplante Apero sowie das Platzkonzert der Stadtmusik in das Innere verlegt. Hier klangen die Töne noch brillanter und der Apéro schmeckte womöglich noch besser als sonst. In gelöster Stimmung klang die Konfirmationsfeier in der Stadtkirche aus.