Mit Wort und Klang ins neue Jahr

Kulturelles Leuchtfeuer

Mit berührender musikalischer Schönheit und einem aussergewöhnlichen Hörerlebnis läutete Diessenhofen das neue Jahr ein. Eine erwartungsfrohe Gemeinschaft hatte sich am Abend des Neujahrstages in der Stadtkirche versammelt, um klangliche Höhenflüge und hoffnungsstarke Bibelimpulse zu erfahren. Es musizierten Janine Allenspach (Querflöte) und Annedore Neufeld (Orgel und Klavier). Sie brachten barocke Töne und romantische Klangfarben zu Gehör – sanft schwingend, temperamentvoll ausgreifend und in ein harmonisches Gesamtkunstwerk ausmündend.

Optimismus des Glaubens

Die Predigt, gestaltet von Pfarrer Gottfried Spieth, verkündete einen kräftigen Vertrauensvorschuss, den wir uns gegenseitig von Herzen gönnen sollten. Und zwar unter dem Leitspruch: „Jesus Christus gestern, heute und derselbe auch in Ewigkeit“ (Hebräer 13,8). Das Zentrum der Geschichte und der Anker in der Zeit sei kein geringerer als Jesus von Nazareth. Er sei der Heiland aller Welt. Nach ihm würden Jahrhunderte und Jahrtausende gezählt. Er sei das Fundament unserer geschichtlichen Vergangenheit, woraus sich die heutige Welt entwickelt habe. Deshalb sei Jesus gerade in der jetzigen Gegenwart ein überaus sensibler Zeitgenosse und Wegbegleiter, der mit uns durch dick und dünn gehe. Er verschaffe uns Vergebung und innere Heilung – und sei damit Schlüsselmacher, Türöffner und Taktgeber für die Zukunft. Diese münde in eine neue Zeit, eingebettet in den Horizont der Ewigkeit. „Befreit von Altlasten, erwarten wir getrost, was kommen mag“, wurde als Parole für 2022 ausgegeben.

Barocke Fülle und romantische Schönheit

Eingebaut in die Liturgie des Gottesdienstes, wurden folgende musikalische Stücke dargeboten: „Ankunft der Königin von Saba“ aus dem Oratorium „Salomo“ von Georg Friedrich Händel (1685-1759), Sonate h-Moll von Johann Sebastian Bach (1685-1750), „Tambourin“ von François-Joseph Gossec (1734-1829) und „Suite de Trois Morceaux pour flûte et piano“ von Benjamin Godard (1849-1895). Während die barocken Werke von Bach und Händel mit hell strahlendem Jubel aufleuchteten, beeindruckten die Kompositionen von Gossec und Godard durch ihr geniales Wechselspiel aus idyllischer Romantik, tänzerisch-beschwingter Wendigkeit und virtuoser Schnelligkeit. Farbige Tonmalereien und Rhythmen mischten sich mit Bibellesungen und Gebeten zu einem Mosaik – fein, vielfältig, glaubensstark.

Gemeinschaftsgefühl

Diese festliche Versammlung bewegte Herz und Sinne und motivierte zu neuer Zuversicht. Die Segensgrüsse und Glückwünsche der Kirchenvorsteherschaft brachte Präsidentin Jael Mascherin zum Ausdruck. Im Anschluss fand auf dem Vorplatz der Kirche der traditionelle Neujahrs-Aperó der Kirchgemeinde in gemütvoll angenehmer Atmosphäre statt. Somit verband der Abend ein herausragendes kulturelles Leuchtfeuer mit einem lebendigem Gemeinschaftsgefühl. Daraus konnten die Besucherinnen und Besucher innere Ruhe und Kraft schöpfen für 2022.

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