Kirchgemeindeausflug 2019

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Bei angenehmen Reisewetter fuhren 28 Gemeindemitglieder froh gelaunt um 7.30 Uhr in Diessenhofen los. Erst einmal gings durch den schönen Klettgau. Neunkirch, Trasadingen, Waldshut, Laufenburg, und Rheinfelden. Viele Orte sind uns wohl bekannt. In Stein im Aargau waren wir zu Gast in einem Gottesdienst. Dieser fand in einem hübschen Kirchlein statt.

Die Worte: „Jesus spricht: Ich war ein Fremder und ihr habt mich aufgenommen“, zierte eine Wand. Wie wahr! Wir wurden alle aufs herzlichste von der dortigen evangelischen Gemeinde empfangen. Pfarrerin Beate Jaeschke eröffnete dann auch humorvoll den Gottesdienst mit einer symbolischen Flaschenpost deren Inhalt die Worte der telefonischen Anmeldung der Präsidentin Brigitta Lampert wiedergaben. Eine Flaschenpost deshalb, weil uns der Rhein verbindet. In einem Interview zwischen Pfrn. Jaeschke und unserem Pfr. Gottfried Spieth lernte die Steiner Kirchgemeinde auch unser Städtchen Diessenhofen etwas näher kennen. Nicht nur der Rhein verbindet uns, nein auch beide Gemeinden verfügen über eine schöne alte Holzbrücke.

Nach einem ausgiebigen Kirchenkaffee ging die Fahrt weiter über Lörrach, Kandern nach Hertlingen zum Mittagessen im Landhaus Ettenbühl. Anschliessend lud uns der grosse eindrückliche englische Park zu einem Spaziergang ein. Um 15.30 Uhr fuhren wir weiter auf einer romantischen Wegstrecke, immer in sicherer Hand von unserem Chauffeur Thuri Ruh, durch das schöne Wiesental, bei St. Blasien vorbei, wo uns auch noch ein Vesperhalt in Häusern erwartete.

Über Bonndorf und Schleitheim kamen wir wieder in heimatliche Gefilde und wohlbehalten in Diessenhofen an.

Ganz herzlichen Dank für den erlebnisreichen Tag, den Organisatoren Brigitta und Hugo Lampert

(c) 2019 Lilo Kottmann

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Gottesdienst zum Schulbeginn

Am vergangenen Sonntag erlebten die neu eingeschulten evangelischen Kinder einen Gottesdienst der besonderen Art in der Diessenhofer Stadtkirche. Mit festlicher Orgelmusik, vorgetragen von Annedore Neufeld, wurden sie mit ihren Geschwistern, Eltern und Grosseltern willkommen geheissen, ebenso ihre Schulkameradinnen und -kameraden aus den Klassen 2 bis 4. Die ganze Gemeinde war erwartungsfroh gestimmt.

Unter Leitung von Religionslehrerin Karin Schmid trugen die Schüler Lieder vor, die von ganzem Herzen kamen und von den Zuhörern mit kräftigem Beifall bedacht wurden. Sodann gaben die Viertklässler den Erstklässlern ihre guten Wünsche, die sie auf Plakaten aufgeschrieben hatten, mit auf den Weg. Dann ging es weiter zum inhaltlichen Teil. Frau Schmid erzählte die biblische Geschichte des blinden Bartimäus, der so lange keine Ruhe findet, bis er endlich den Kontakt zum zufällig vorbeikommenden Jesus von Nazareth hergestellt hat. „In höchster Anspannung und mit immer lauteren Rufen kämpft Bartimäus um die Aufmerksamkeit von Jesus, ohne sich von den umstehenden Leuten und ihrem Geschwätz beirren zu lassen“, führte sie aus. „Sein kraftvoller Einsatz hat sich gelohnt, denn er wurde geheilt und konnte wieder sehen. Er liess alles liegen und stehen und folgte Jesus voller Freude nach.“

Auf die ehrenvolle Anrede „Du Sohn Davids“ wies Pfarrer Gottfried Spieth in seiner Predigt hin. Mit dieser Formulierung bringe Bartimäus seine tiefe Wertschätzung gegenüber Jesus zum Ausdruck. „Und von derselben Ehrfurcht vor Gott und Jesus sollten wir alle uns in unseren lauten und leisen Gebeten leiten lassen,“ betonte er.

Anschliessend wurde jede Schulanfängerin und jeder Schulanfänger namentlich gesegnet und bekam eine Schultüte überreicht. Zum Abschluss des Gottesdienstes wurden alle anwesenden Kinder nach vorn gerufen und gesegnet. Unter Orgelklängen und begleitet von einem Blitzlichtgewitter zog die fröhliche Schülerschar feierlich aus der Kirche, und draussen auf dem Hof tat sie sich zusammen mit der Gemeinde beim liebevoll bereitgestellten Apero gütlich. Dieser segensreiche Sonntag wird für die ABC-Schützen und ihre Familien in nachhaltiger Erinnerung bleiben.

(Text: Pfarrer Gottfried Spieth)

 

Info für neuen Kirchgemeindeboten

Info für neuen Kirchgemeindeboten

Im August 2004 veröffentlichte der damalige Gemeindepfarrer Dietrich Henn folgendes Eingangswort in unserem Kirchgemeinde-Bote:

„Hoffentlich gut erholt von einem ereignisreichen ersten Halbjahr, gehen wir nach diesen Sommerferien mit „Schwung und guter Laune“ zurück an unsere Arbeit, in den Alltag der Schule, in das Kirchgemeindeleben. Aber auch Neues wartet auf uns! Der nun hier vorliegende erste „Kirchgemeinde-Bote“ möchte die Kirchgemeinde- und Stadtbürger Diessenhofens über das evangelische Kirchgemeindeleben fortan informieren….“

Also genau seit 15 Jahren werden vierteljährlich unsere gemeindeeigenen Informationen in der Form dieses kleinen Heftchens herausgegeben. Es waren ereignisreiche Jahre mit interessanten Dokumentationen. Rückblicke, Hinweise auf Veranstaltungen, mit Rätseln für Kinder und Erwachsene und anderem mehr. Die Kirchenvorsteherschaft weist nun im Jahr 2019 in einer ersten Information darauf hin, dass der Kirchgemeinde-Bote in dieser vorliegenden Ausgabe und mit dieser Auflage finanziell nicht mehr tragbar ist. Dass wir dieses Heft als Streusendung an alle Haushaltungen im Städtli herausgaben, statt adressiert, hatte den Grund, dass es uns günstiger kam. Dies jedoch kam nicht bei allen gut an und ausserdem ist die grosse Auflage trotzdem recht kostenintensiv. Die Einen lesen es gerne, bei vielen aber landet es umgehend im Altpapier.

Wir stellten uns die Frage: Was tun um uns finanziell zu entlasten? Wie gelangen aktuelle Informationen an diejenigen, die es auch wirklich schätzen?

Unser Versuchsprojekt würde folgendermassen lauten:

Monatlich erstellen wir ein Info-Blatt.

  • Grösse: Ein Blatt A4 im Broschürendruck mit Veranstaltungsüberblick für einen Monat.
  • Datum der Herausgabe: Mitte des Vormonates.
  • Bezugsorte: Stadtkirche und Kirchgemeindehaus. Selbstbedienung!
  • Auf Wunsch: Zusendung an gewünschte Adresse.

Lassen Sie es uns wissen, wie Sie über diese Änderung betreffend Kirchgemeinde-Bote denken.

Geplant wäre diese Änderung auf Anfang Jahr 2020.

Geben Sie uns Ihre Meinung bitte nur schriftlich bekannt an: Evangelische Kirchgemeinde, Sekretariat, Kirchgasse 1, 8253 Diessenhofen

Herzlichen Dank

Ihre Kirchenvorsteherschaft

Fräulein Elise Huber: Das textile Glück in den Händen

Dies Bildnis ist bezaubernd schön, wie noch kein Auge je gesehn

Arie des Papageno aus der „Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart


Der 19. Mai war ein denkwürdiger Tag. Die Ausstel­lung „Fräulein Elise Huber: Das textile Glück in den Händen“ wurde eröffnet. Handarbeiten von un­wahr­scheinlicher Fein­heit, Klarheit und Schönheit waren in der ehema­ligen Tigerfinklifabrik zu bestaunen. So auch das Kunststickbild „Der Paradies­vogel“, das normaler­weise in der Sakristei der Stadt­kirche hängt. Für dieses Werk errang Fräulein Huber auf der Schwei­ze­ri­schen Landesaus­stellung in Bern 1914 einen zweiten Preis. Auch auf der Landi 1939 in Zürich war sie vertreten, diesmal mit dem Diessenhofer Wappen, das sie im Auftrag der Stadt gestickt hatte.

Was ist das Geheimnis dieser Handarbeitslehrerin und -inspektorin, die von 1892 bis 1972 in unserer Mitte lebte? Warum entwickelt sie noch ein halbes Jahrhundert nach ihrem Tod eine sol­che Aus­strah­lung? Den Garnen und Stoffen gab sie eine ge­prägte Form, die sich lebendig ent­wickelt. Das ist kein totes Gewebe. Aus tausend Fäden wurden Stickbilder, die fest, schön und beständig sind. Sie fügen sich in das Ge­samt­bild dessen ein, was unser Städtli ausmacht und liebenswert macht.

Wir selber haben auch Bilder, und zwar tief drinnen in unseren Herzen verborgen. Und nun ist Fräulein Huber im Anmarsch. Sie knüp­ft an das, was in uns ist, an. Verblasste Bilder aus Urtiefen unseres Bewusst­­seins zieht sie hervor und gestaltet sie mit ihrer Handwerkskunst ganz frisch. Alte und doch ewig junge Bilder setzen sich nun fest in unserem Hirn. Wie etwa dieser Paradiesvogel.

Der Paradiesvogel von Elise Huber

Stecken in ihm nicht eigene Ahnungen, aus der Ver­schwiegen­heit hervor­geholt und von Fräulein Huber in Gestalt und Form gebracht? Dieser Vogel bekräftigt die Würde aller Geschöp­fe, die den lebendigen Atem Gottes in sich tragen. Wie fein genau und gut ist er dargestellt! Wie schwungvoll ist seine Bewegung von unten nach oben! Was für reine, natürliche Farben hat er – wie aus einer anderen Welt. Wie aus dem Paradies. Dies Bildnis ist bezaubernd schön …

Um dieser höheren Ziele willen konnte Fräulein Huber unerbittlich sein. Ihr Unterricht war darauf ausgerichtet, den Charakter zu formen. Durch die Anleitung zum strengen, genauen, konzentrierten Arbeiten eröffnete sie ihren Schülerinnen weite Horizonte. Auch unseren Blick hat sie vertieft und erweitert. Eben das tat sie an diesem 19. Mai.

Es war ein heller, freundlicher Sonntagnachmittag. Etwa hundert Menschen waren zugegen. Eine fast religiöse Stimmung beseelte uns. In der Tiger­finklifabrik und hernach in der Stadtkirche emp­fand ich unser Zusam­men­sein als innere Reini­gung und seelische Erhebung. Die Stoffe, Formen und Farben in der Ausstellung, die Worte und Lieder im Gottes­dienst – sie erschlossen uns eine glückliche Vergangenheit, die nicht vergehen will. Diese Erinnerung ist zugleich die Brücke zur Zukunft, in der uns eine neue Tatkraft beflügelt. Dieser Sonntag im Mai wird seinen un­an­ge­foch­tenen Platz in der Fest­kultur unseres Städtli behalten. Dieser Tag hat unseren Gemeinschafts­geist in schönster Weise beflügelt. Die Eindrücke dieses Tages begleiten uns in helle und klare Sommermonate!

In diesem Sinne grüsst Sie herzlich

Ihr Gottfried Spieth

Mitarbeiterabend

  Mit einem erlebnisreichen und unterhaltsamen Abend bedankte sich die evangelische Kirchgemeinde bei ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Krippenmuseum in Stein am Rhein. Über 600 Krippen aus 80 Ländern konnten unter kundiger Führung bestaunt und bewundert werden.

Jede Krippendarstellung ist ein Unikat und zeugt von grosser Handwerkskunst im Ausdruck der jeweiligen Herkunft.

Dieser Besuch im Krippenmuseum nach Ostern war ganz speziell und verband das Kommen von Gott zu uns Menschen und in unser Leben hinein mit der Verheissung der Auferstehung und das ewige Leben.

Konzert bei Musik am Rhein

Herzliche Einladung zum nächsten Konzert bei Musik am Rhein am 24. Mai um 19.30 Uhr in der Stadtkirche Diessenhofen.

Alljährlich kommen die drei Musiker Simon Wenger (Violine), David Lüthy (Violoncello) und Roman Digion (Klavier) zusammen, um ein packendes Konzertprogramm zu gestalten.

Eröffnet wird das Konzert mit dem originellen und spritzigen Klaviertrio in Es-Dur Hob XV:29 von Joseph Haydn. Als nächstes folgt das erste Klaviertrio von Dmitri Schostakowitsch, welches dieser als 17-jähriger komponierte und eine erstaunliche emotionale Tiefe und kompositorische Reife offenbart. Zum Schluss präsentieren die drei ein Meisterwerk von Franz Schubert: Das monumentale B-Dur-Klaviertrio ist eine Ode an die Herrlichkeit der Natur und sprüht vor Lebensfreude.

Eintritt frei – Kollekte

Herzliche willkommen!

Der Osterhase in der Kirche – Jugend-Gottesdienst vom 2.4.2019

Was macht der Osterhase in der Kirche?

Diese Frage wurde am vergangenen Dienstag­abend im Diessenhofer Jugend­gottes­dienst gestellt, passend zu den kommenden Festtagen. Und wirklich: Eine richtiggehende Oster­stimmung kam auf, als die Band und die anderen Mitwirkenden schwungvoll loslegten. Selbstbewusst und dankbar für ihr Können lobten sie Gott mit dem Eingangslied: „Neue Zeiten brechen an, neue Hoff­nung für die Welt durch uns. Wir vertrauen auf deinen Plan, geben niemals auf, das Beste fest im Blick. Wir sind geboren für diese Zeit. Wir schreiben die Geschichte. Wir erheben unsere Stimme für dich. Und wenn du die Welt auf den Kopf stellst, die Nacht zum Tag erhellst – lass uns Teil sein von deinem Plan. Lass uns sehen, was du versprichst!“

Diesmal waren es Jugendliche aus Basadingen, Schlattingen und Willisdorf, die die Ver­an­stal­tung detailliert vorbereiteten und voll Begeisterung durchführten. Bereits im Vorfeld hatten die Schülerinnen und Schüler der 7. bis 9. Klasse die Stadtkirche auf­re­gend aus­ge­schmückt. Alsdann führten die Mo­de­ratoren das Publikum zielsicher dem ersten Höhepunkt entgegen: Ein packendes Oster­theater wurde gespielt vor dem leeren Grab mit ratlosen Frauen. So ver­stört waren sie, dass es sogar einen Engel brauchte, um sie wieder aufzubauen mit den Wor­­ten: „Jesus lebt!“ Danach wurde anschaulich dargestellt, wie zwei Wanderer den inkognito mit­laufenden Jesus erlebten. Sie merkten erst, wer er wirklich ist, als er beim Abendessen das Tischgebet sprach und das Brot austeilte in einer Art und Weise, wie nur es konnte.

Von der Unsicherheit zur Klarheit

Genau diesen Weg von der Ratlosigkeit zum glücklichen Wissen zeichnete Religions­leh­rerin Karin Schmid in ihrer Predigt nach. Zunächst kam sie auf den Hasen zu sprechen: Er sei ein Sym­bol der Frucht­bar­keit und des unerschöpflichen Lebens ebenso wie die Eier, die bereits beim jüdischen Passah­mahl vorkommen und dann im Rahmen des christ­li­chen Oster­festes eine wichtige Rolle spielen, indem sie angemalt, versteckt, gesucht, gefunden und gegessen werden.

Aller­­dings gehe dem öster­li­chen Freu­den­fest der düstere Karfreitag voraus mit der blutigen Kreu­zigung. Die dadurch ausgelöste tiefe Nieder­geschla­genheit verglich Frau Schmid mit der Trauer, die wir empfinden, wenn ein Familienmitglied stirbt: „Dann darf man weinen und einfach traurig sein. Aber wir wissen, dass Gott denen, die traurig sind, ganz besonders nah ist.“ Den weinenden Frauen am Grab habe Gott seine ganze Nähe und Zuwendung gezeigt, denn er habe die grosse Wertschätzung gespürt, die sie seinem Sohn entgegen brachten: “Sie wollten den gestorbenen Jesus wie einen König einbalsamieren und hatten extra viele schöne Salben für ihn vorbe­rei­tet.“

Zunächst sei es für die Frauen eine seltsame Über­raschung gewesen, als der Stein weggerollt war und niemand mehr im Grab lag. Alsdann aber habe sich das Rätsel gelöst. Ähnlich sei es den Leute ergangen, die in Begleitung jenes rätselhaften Mannes unter­wegs waren von Jeru­salem nach Emmaus. Zunächst noch verun­sichert we­gen der schlimmen Erfah­rungen von Karfreitag, seien sie danach umso gelöster und ent­spann­ter geworden, „als sie endlich merkten, dass der un­be­kannte Wanderer in Wirklichkeit Jesus ist.“

Dann schlug Frau Schmid die Brücke zu den jungen Zuhörerinnen und Zuhörern: Wenn sie verunsichert seien, weil sie nicht wüssten, wie es weiter­geht mit der Lehrstelle oder in der Familie, komme Jesus mit einer grossen Überraschung auf sie zu. „Wo wir traurig sind, tröstet er. Wo wir müde sind, schenkt er frische Kraft. Wo wir verwirrt sind, gibt er klare Gedanken. Wo wir freudlos sind, schafft er neue Freude. Selbst wenn wir sterben, hat er etwas Grosses und Neues für uns parat.“

Dazu passte das Lied, das die Band bereits als Hinführung zur Predigt angestimmt hatte: „O wie schön dieser Name ist, der unvergleichbar ist. O wie herrlich der Name ist, der Name Jesus. O wie kraftvoll der Name ist, der unbesiegbar ist.“ Als Antwort auf das gesungene und gepredigte Gotteswort betete die versammelte junge Gemeinde das Friedens­gebet des Franz von Assisi und das Unser Vater.

Nachhaltiges Projekt

Die bereits erwähnten Arbeitsgruppen für Musik, Gesang, Dekoration, Moderation und Theater, aber auch die Teams für Verpflegung, Technik und Öffentlichkeitsarbeit trugen zum Gelingen des gesamten Geschehens bei. Pfarrer Rolf Roeder aus Basadingen-Schlat­tin­gen-Willisdorf war ebenfalls mit von der Partie, indem er die rund hundert jungen und zum Teil etwas älteren Besucher zu Beginn mit humorvollen Worten begrüsste und zum Beschluss mit kraftvollen Segensworten verabschie­dete. Die glänzende Stimmung des Abends wurde durch die kraftvollen Töne, Klänge und Worte des Schlussliedes zusammengefasst: „Ich vertraue dir, o Gott, denn du siehst das grosse Bild. Niemand kann uns widerstehen. Unser Gott ist mit uns, wir sind nicht zu stoppen.“

Dieser Abend im Vorfeld von Ostern wird sich als Meilenstein einer nachhaltigen und zukunfts­­weisenden Ver­an­stal­­tungs­reihe erweisen, da nun auch Nachbar­gemeinden aus dem Bezirk gleichberechtigt ein­be­zo­gen sind. Die Diessenhofer Jugendgottes­dienste haben einen eigenen Internetauftritt (www.jugodi.ch) und werden am 25. Juni fortgesetzt, einen Tag nach dem Johannistag, zu dem Thema: „Das Leben des Johannes.“

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„Löwengebrüll und Gottvertrauen“ – Jugend-Gottesdienst vom 5.3.2019

Eine volle Stadtkirche und ein Programm, das es in sich hatte, erlebten Schülerinnen und Schüler aus Diessenhofen am vergangenen Dienstagabend. Der Jugend­gottesdienst präsentierte sich in einem noch grösseren Format als bisher. Denn auch junge Besucher aus Basadingen, Schlattingen und Willisdorf waren mit von der Partie, dazu jede Menge Eltern und Grosseltern.

Das Thema lautete „Gottvertrauen“. Als Beispiel dafür wurden der persische Herrscher Darius und sein Top-Berater Daniel vorgestellt in einem Theaterstück, das immer wieder von donnergrollendem Löwengebrüll unterbrochen wurde. Die Botschaft lautete: Alle Drohungen und Prüfungen, die das Leben mit sich bringt, meistert Daniel mit kraftvollem Gebet und Glauben. Und die schlimmste Krise – als er nämlich Löwen zur Fütterung vorgeworfen wird – bewältigt er mit Hilfe eines fürsorglichen Engels, der die Löwen schläfrig macht und ruhigstellt.

In ihrer Predigt griff Religionslehrerin Karin Schmid dieses Thema auf: „Das Leben ist manchmal überhaupt nicht fair zu uns. Aber Gott ist derselbe wie damals bei Daniel. Gott ist wie ein Anker, der dich ruhig und sicher festhält, wenn dich eine gefährliche Strömung mitreissen will.“ Sie schilderte nicht nur Daniel, sondern auch Darius als vorbildlich. Denn der persische Herrscher habe zwecks Steigerung des Gebets sogar gefastet. Und als nicht schlafen konnte, habe er umso stärker gefastet und gebetet. „Vielleicht hast du ebenfalls Momente, in denen du nicht schlafen kannst, weil dich etwas beschäftigt“, wandte sich Frau Schmid direkt an die Hörerinnen und Hörer. „Auch du bist eingeladen, mit Gott Kon­takt aufzunehmen. Du kannst ihm eine whats app senden und ihm mit­teilen, dass du nicht schlafen kannst. Gott ist viel mächtiger, als wir es uns vorstellen können. Wer zu ihm betet, wird Ruhe und Frieden finden.“

Sodann berichteten Brigitta Lampert, Daniel Schmid und Jael Mascherin, wie sie Gott erlebten in den grossen und kleinen Krisen ihres Lebens, und wie sie trotz aller Wider­stände am Glauben und an der kirchlichen Gemeinschaft festgehal­ten haben. Danach erfolge eine kurze Zeit der Besinnung. Jeder Gottesdienstbesucher konnte seine persönlichen Anlie­gen in einem stillen Gebet vor Gott bringen. Anschliessend bekam jeder einen kleinen weissen Stein überreicht als Erinnerung an diesen Abend und als Anregung zum Beten.

Wie bisher, war auch dieser Jugendgottesdienst eine Gemeinschaftsleistung der Schülerinnen und Schüler, die in verschiedenen Arbeitsgruppen zum Gelingen des Anlasses beitrugen: Die Band sang eindringliche Loblieder, in denen Gott und Jesus geehrt wurden, und verbreitete damit eine entspannte und zugleich nachdenkliche Stimmung. Das Technik-Team war der Garant für den reibungslosen Ablauf in den Bereichen Bild und Ton. Die Moderatorinnen und Moderatoren führten humorvoll und zielsicher durch das Programm. Das Deko-Team sorgte für eine originelle Ausstattung und Ausschmückung der Kirche. Das Apero-Team lud im Anschluss zu einem gemütlichen Beisammensein im Kirchgemeindehaus bei Hotdogs, Gebäck und Getränk ein. Das Werbe-Team verteilte originell gemachte Flyer als Einladung für den nächsten Jugend­gottesdienst. Er findet am 2. April statt und ist der Frage gewidmet: „Was macht der Osterhase in der Kirche?“

„Erleuchtung“ – Abendgottesdienst

„Erleuchtung – eine Verwandlung“ lautete die Botschaft des Abendgottesdienstes am vergangenen Sonntag in der Diessenhofer Stadtkirche. Martin Schweingruber, in Vertretung der kurzfristig verhinderten Annedore Neufeld, war verantwortlich für die künstlerische Gestaltung. Seine festlichen Orgelklänge und die gemeinsam angestimm­ten Lieder und Kanons verbreiteten eine erwartungsfrohe Atmosphäre. Die Besucher lauschten den von Brigitta Lampert vorgetra­ge­nen Bibelabschnitten aus dem alten und neuen Testament. Sie hörten von der Erschaffung des Lichts am ersten Schöpfungstag und von dem strahlenden Glanz, der auf dem Gesicht des Mose aufleuchtete, als er Gott persönlich begegnete auf dem Berg Sinai. Farbenfrohe Bilder, von Messmer Andreas Birrer an die Leinwand projiziert, zeigten die Schönheit der Natur und die Segenskraft des göttlichen Lichts.

Daran knüpfte Pfarrer Gottfried Spieth in seiner Predigt an. Er schilderte den Berg Tabor im Norden Israels, wo Jesus Christus mit Mose und Elia zusammentraf in geheimnisvoll erleuch­teter Umgebung. Diese Begegnung sei als Wendepunkt und Sternstunde der Menschheit zu bewerten, weil grosse Hoffnungen und Erwartungen damit verbunden seien. Das geradezu paradiesische Licht-Ereignis auf dem Tabor habe zwar nur kurz gedauert, werde aber von Zeit zu Zeit wieder­hol­t „in unseren Herzen“. Jeder Mensch sei dazu berufen, helle Stunden mit Gott und Christus zu erleben, am besten in stillen Räumen beim Lesen der Bibel. „Hierbei machen wir einen innerlichen Frühjahrsputz und tanken viel inneres Licht; danach gehen wir wie verwandelt in die täglichen Herausforderungen“, lautete das Schlusswort. Mit einem eindringlichen Gebetsappell an Gott, dass er seinen Himmel über unseren Gedanken, Augen, Worten und Händen öffne, klang die Veranstaltung aus. Der nächste Diessenhofer Abendgottesdienst ist am 07. April zu dem Thema: „Kreuzwege – Erleben der Passion“.

Konzert mit dem Musikensemble „Distelfinken“

Freitag,15. Februar 2019,19.30 Uhr in der Stadtkirche Diessenhofen

Ob Norden, Osten, Süden oder Westen: Die Distelfinken bringen in ihrem neuen Programm Lieder, traditionelles und volkstümliches in allen Farben zum Klingen. Dabei wird arrangiert, weitergesponnen und nachgewürzt. So entsteht der ganz eigene Distelfinkenklang. Die Musik lädt zum Mitwippen und Träumen ein. Begeben Sie sich mit uns auf eine vielseitige Reise und kehren Sie mit einem Koffer neuer Hörempfindungen und Eindrücken aus einem quasi Kurzurlaub zurück.

 

 

„New Start“

Dies sang die Band der evangelischen Kirchgemeinde Diessenhofen im Jugendgottesdienst am Dienstag. Dieses zu Herzen gehende Lied bildete den Start für einen denkwürdigen Abend, der zahlreiche junge Leute mit ihren Freunden, Eltern und Grosseltern in der Stadtkirche zusammenführte. Von einer originellen Bildtechnik, einer ausdrucksstarken Dekoration sowie einem feinen Imbiss im Anschluss wurde der Anlass umrahmt.

Und das Ganze wurde gewürzt mit einem Theaterstück, das die Geschichte des betrügerischen Zollbeamten Zachäus auf humorvolle Weise präsentiert: Beeindruckt von einem Abendessen mit Jesus, gibt er die Hälfte seines Vermögens den Bedürftigen und Armen (Lukasevangelium Kapitel 19, Verse 1 bis 10). Diese Verteilaktion wurde im Gottesdienst symbolisch dargestellt, indem unzählige Goldstücke aus Schokolade an das Publikum verstreut wurden.

An die Umkehr des Zöllners knüpfte Religionslehrerin Karin Schmid an, indem sie zu einem neuen Start im neuen Jahr aufrief: „Jesus Christus blickt dich freundlich an, genau wie er Zachäus in den Blick genommen und persönlich besucht hat.“ Weil wir uns der gespannten Aufmerksamkeit Jesu sicher sein können, werde nun auch bei uns etwas ausgelöst, das Folgen fürs Leben hat: „Wir sind nun bereit, einen begangenen Schaden wieder gut zu machen, entschuldigen uns bei den betreffenden Leuten und wagen einen neuen Anfang.“ Dieser Appell wurde sogleich praktisch umgesetzt: Jeder Gottesdienstbesucher notierte auf einem Zettel, was ihn bedrückt, und brachte seinen Schuldzettel nach vorn zum Taufstein. Dort stand ein Schredder, der alle belastenden Papiere restlos vernichtete.

Die Neuordnung des Lebens im neuen Jahr war ebenfalls Hauptthema der Band. Ihre Lieder bildeten den emotionalen Höhepunkt. Der eigentliche Grund, warum Menschen einen Neustart überhaupt wagen, liegt laut den Liedtexten daran, dass wir uns von der Begeisterung über Jesus mitreissen lassen, von seiner Ausstrahlung und von den Taten, die er vollbracht hat: „O wie schön dieser Name ist, der Name Jesus. Der Tod hat verloren, zerrissen der Vorhang, und Sünde und Grab schweigen vor dir. Die Himmel laut tosend, voll Herrlichkeit lobend, weil du nun auferstanden bist.“ Dieses eindringliche Lied, das man einfach gehört haben musste, klang auch nach Ende der Veranstaltung noch lange in den Ohren nach.

(Text: Gottfried Spieth, Bilder: Thomas Lüders)

Bilder zum Gottesdienst Unsere Bildergalerie

Missionsgottesdienst vom 20.01.2019

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Das ostafrikanische Land Äthiopien war der Schwerpunkt des Diessenhofer Gottesdienstes am vergangenen Sonntag in der evangelischen Stadtkirche. Christoph Zinsstag aus Unterstammheim, Geschäftsführer des Hilfswerks SELAM, berichtete über die Arbeit mit äthiopischen Waisenkindern bis zu ihrer Berufsausbildung bzw. Matura. Er schildete zunächst die Vorgeschichte: Bereits im 19. Jahrhunderte seien Pilgermissionare aus St. Chrischona BS ins kaiserlich regierte Äthiopien gekommen als gern gesehene Bibelübersetzer und Impulsgeber, die auch diplomatische Aufgaben erfüllten und nicht selten zur Befriedung des Landes beitrugen. Damit sei die Jahreslosung von 2019 aus Psalm 34,19 vorweggenommen: Suche Frieden und jage ihm nach!

«Das Schlüsselwort Friede taucht wiederum im Namen des Hilfswerks SELAM auf», fuhr Zinsstag fort. Als Antwort auf eine landesweite Hungersnot seien seit Mitte der 1980er Jahre Schulen und Werkstätten schrittweise aufgebaut worden – vor allem dank des bahnbrechenden Einsatzes von Marie-Luise und David Röschli und ihrer äthiopischen Adoptivtochter Zahai. Aus kleinen Anfängen habe sich das Waisenhaus entwickelt zu einer breit aufgestellten sozialpädagogischen Einrichtung, die beispielgebend für die derzeitige fortschrittliche Regierung Äthiopiens ist.

Seinen Bericht untermalte der Geschäftsführer von SELAM mit einer lebhaften Schilderung kirchlicher Sitten und Bräuche Äthiopiens. «Dieses grösstenteils christlich-orthodoxe Land feiert mit farbenfrohen Umzügen, Gottesdiensten und Wasserritualen, allesamt von Tanz und Trommelwirbel umrahmt, jedes Jahr am 19. und 20. Januar die Taufe von Jesus Christus», erläuterte er. Damit stellte er den Bezug zur Schriftlesung des Gottesdienstes her, die von Irina Sutter aus Matthäus 3,13-17 vorgetragen wurde.

Dieses Thema entfaltete Pfarrer Gottfried Spieth weiter. Er regte solch ein fröhliches Taufgedenken nicht nur in Äthiopien, sondern auch im Städtli an. Der Anfang dazu sei gemacht: Symbolische Rheinwellen aus Metall mit kleinen silbrigen Fischen, die die Namen der getauften Kinder tragen, zieren seit kurzem eine Wand der Stadtkirche. «Das kann die ganze Gemeinde in eine lebendige, schwungvolle Beziehung zur Taufe bringen. Wir alle sind berufen, täglich aus unserer Taufe zu leben. Mit Freude setzen wir dann den Taufbefehl von Jesus Christus in die Tat um», lautete der Schlusssatz der Predigt mit einem Zitat von Matthäus 28,28-30.

Der Gottesdienst wurde an der Orgel von Martin Schweingruber (Steckborn) musikalisch gestaltet und bot viele originelle Informationen und Anregungen zum Weiterdenken.

Ergänzende Informationen zum Hilfswerks SELAM

(Text: Gottfried Spieth, Bilder: Brigitta Lampert)

Familien-Gottesdienst am 3.2.19

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Am Sonntag, 03. Februar sind alle Familien und interessierten Kirchenbürger ganz herzlich zum Gottesdienst für Familien eingeladen. Der Gottesdienst zum Ferienabschluss beginnt um 17 Uhr in der evangelischen Stadtkirche Diessenhofen.

Das Thema ist „Freundschaft“.

Der kleine Bär erwacht mitten im Winter, überall liegt Schnee. Er beginnt einen Schneemann zu bauen. Zusammen mit seinen Freunden. Doch der Schneemann ist allein. Bekommt er einen Freund? Und was steht in der Bibel zum Thema Freundschaft?

Kommen Sie vorbei und hören sie selbst. Die 2. Klässler bekommen in diesem Gottesdienst das Kolibri-Liederbuch. Sie und ihre Familien sind speziell herzlich eingeladen. Wir freuen uns auf einen bunten, musikalischen Gottesdienst und sagen: herzlich willkommen!

Pfarrer Gottfried Spieth und Tanja Schum-Ulrich

Superheld der Nächstenliebe

Der Diessenhofer Jugendgottesdienst entwickelt sich zu einem Publikumsmagnet

„Superheld der Nächstenliebe“ lautete das Motto am 20. November abends.

Eine grosse Menge roter Herzen in Form von Luftballons flog in der Stadtkirche von Mensch zu Mensch. 50 Kerzen zündeten die Schüler im Chorrau an und signalisierten, wie wichtig ihnen der Respekt unter den Menschen ist.  Sodann gestalteten sie ein Theaterstück über Martin von Tours (316-397), zeitlich passend zum Martini-Markt im Städtli.

 

Dieser römische Soldat reitet mit seinen Kameraden durch eine kalte Winternacht und stoppt vor dem Stadttor. Mit dem Schwert teilt er seinen Offiziersmantel. Die eine Hälfte schenkt er einem Bettler, der hilflos im Schnee liegt, und rettet ihn vorm Erfrierungstod.

An diese gute Tat knüpfte Religionslehrerin Karin Schmid an. Sie schlug die Brücke zu Jesus Christus. Dieser sei wie Martin den Behinderten und Kranken intensiv beigestanden. Er habe sein Leben sogar für die Menschheit geopfert. „Natürlich haben wir nicht dieselbe Heilungskraft wie Jesus“, räumte Karin Schmid ein. „Aber anpacken, wo Not am Mann ist, das kannst und sollst du“, rief sie alle miteinander auf. „Hör genau hin und bring genug Zeit mit, wenn du spürst, dass jemand deine Hilfe braucht!“

Die Band spielt locker auf, begleitet von rhythmischen Klatschen. Drei Moderatoren führen humorvoll durch das Programm. Fünf Ton- und Bildtechniker sorgten für reibungslosen Ablauf. Diese Jugendgottesdienste sind eine Bereicherung für das ganze Städtli und bald auch für die Region.

(Pfarrer Gottfried Spieth)

Eindrucksvolle Tage mit Pfarrer Dr. Theo Lehmann

Denkwürdige Diessenhofer Tage

(von Pfarrer Gottfried Spieth)

Ein wortgewaltiger Prediger und Mitgestalter des jugendbewegten Aufbruchs in der damaligen DDR gastierte letztes Wochenende in Diessenhofen: Theo Lehmann. Seine Auftritte vom 28. bis 30. September in der vollbesetzten Stadtkirche werden weiterwirken. Sein Lied von der Liebe Gottes, die die Kälte aus den Herzen herausnimmt und rohe Fäuste in Hände verwandelt, wurde an den Abenden gesungen, und es wird weiterklingen. Es ist eines von über hundert Songs, die Lehmann getextet hat. Noch sitzt er ruhig an seinem Platz, gelegentlich huscht ein stilles Lächeln über sein Gesicht. Doch kaum hat er die Kanzel bestiegen, geht er ganz aus sich heraus und löst einen heilsamen Schrecken in den Köpfen und Herzen aus. Sein Thema ist der Mensch, dem es gleichgültig ist, wo er die Ewigkeit verbringen wird – und der aus dem Schlaf seiner Sünden wachgerüttelt werden muss, damit er gerettet werden kann. Die Kernfrage lautet: Verlierst du den Himmel, oder gewinnst du ihn?
Dann prangert Lehmann verweichlichte Christen und verweltlichte Kirchen an, die ihre Kernbotschaft nicht mehr an den Mann oder an die Frau bringen. Und er fragt, ob wir in Europa bereit und in der Lage sind, eine künftige Verfolgung durchzustehen. In Bezug darauf schildert er eigene Erfahrungen unter dem kommunistischen Regime, das zahlreiche Spitzel auf ihn angesetzt hatte und ihm das Leben in jeder erdenklichen Weise schwer machte. Nachdrücklich setzt sich Lehmann dafür ein, dass Christen auch heute wieder die Fähigkeit erlernen, ihren Glauben unter Druck und Anfeindung auszuüben.
Mit grossem Eifer vertritt er sein Anliegen, gewürzt mit einem Schuss Ironie. Wenn er seine markanten und humorvollen Signale sendet, charmant dargeboten in sächsisch gefärbtem Deutsch, geht ein Raunen durch die Hörerschaft. Dieser volkstümliche Redner übt eine eigenartige Anziehungskraft aus, obwohl er immer wieder kräftig austeilt. Zum Beispiel wirft er einer spassbetonten Jugend- und Konfirmandenarbeit vor, dem Ernst des Lebens nicht gerecht zu werden. Was er sagt, steht quer zu den üblichen Sonntagspredigten mit ihrem wohltemperierten, auf Mass und Mitte getrimmten Ton.

Prophetische Stimme

Dieser Theologe aus dem Osten pflegt nicht den Dialog am runden Tisch. Sein Ziel ist nicht der friedvolle Ausgleich der Kulturen und Religionen. Stattdessen erfolgen Seitenhiebe auf die tonangebenden Kreise in Gesellschaft und Kirche. Sie klagt er an, ihren Auftrag vernachlässigt und verwässert zu haben. Eine scharfe Attacke reitet er gegen deutsche Bischöfe, die ihre Brustkreuze abnahmen, als sie im Heiligen Land den Tempelberg bestiegen. Gegenüber Freund und Feind verteidigt Lehmann den überlieferten Wahrheitsanspruch von Jesus Christus.
Was dieser Jesus in Johannes 6,67 seine Jünger fragt, das macht der Prediger aus Sachsen zum Thema seiner Diessenhofer Schlusspredigt: „Wollt ihr auch weggehen?“ In dieser Frage steckt, so Lehmann, ein Programm und eine selbstbewusste Haltung. Jesus weiss, was er will und was er nicht will. Seine Forderungen ermässigt er nicht, obwohl einige Hörer bedenklich mit dem Kopf wackeln. Er hat es nicht nötig, sich zu entschuldigen, weil er etwa zu weit gegangen wäre. Er kann es sich sogar leisten, die eigenen Leute ziehen zu lassen, wenn sie nicht auf seine Vorgaben eingehen. Er läuft ihnen nicht nach. Er braucht sie nicht, sie brauchen ihn.
Das ist eben kein Semmel-Jesus, der zum Frühstück ein paar Gipfeli liefert. Sondern ein König mit Hoheit und Würde. Und der braucht nicht um Zustimmung betteln. Der braucht nicht um die Gunst von Wählerstimmen buhlen. Der hat keine Angst vor dem Urteil des Publikums. Der nimmt nichts zurück und gibt nicht nach, wenn jemand versucht, die Gnade verbilligt zu bekommen. Denn diese Gnade ist teuer, und sie bleibt teuer. Und sie hat Grenzen. Der Zugang zu dieser Gnade ist an eine Bedingung geknüpft. Was ist die Voraussetzung, um sie zu bekommen? Der Glaube. Das persönliche Vertrauen zu ebendiesem Jesus. Und das kostet. Das ist anspruchsvoll. Das setzt eine Entscheidung voraus. Das erfordert den Einsatz des Willens. Das braucht keine Rückversicherung bei der Mehrheitsmeinung, sondern Abstand von allen Formen des Halbglaubens und Unglaubens. Das schafft die Befreiung aus einem Meer von Unverbindlichkeit und Beliebigkeit.

Rückblick und Ausblick

Bald ist es dreissig Jahre her, dass der Eiserne Vorhang gefallen ist, und Theo Lehmann zieht Bilanz. Dankbar ist er für den Zugewinn an persönlicher Freiheit, der sich seit der Wende europaweit entwickelt hat. Gar nicht dankbar ist er für den Verlust an Sicherheit seit 2015, als eine mehr oder weniger unkontrollierte Zuwanderung zugelassen wurde. Dabei begrüsst Lehmann jede Tat der Nächstenliebe, sei sie nun auf nahe oder ferne Menschen gerichtet. Diese alle seien angewiesen auf das Evangelium, das sie rettet. Was er hingegen ablehnt, ist eine schrankenlose Barmherzigkeit, die sich staatliche Organe auf ihre Fahnen schreiben – und mit dieser Begründung dann Grenzen öffnen und jeden hereinlassen, wer es auch sein mag. Eine solche Willkommenskultur habe zwar einen moralisch hochwertigen Anspruch, sei aber in der Wirklichkeit nicht umsetzbar, weil sie im Grunde genommen schwärmerisch und utopisch sei. Das Gebot der Barmherzigkeit könne und dürfe den rechtsstaatlichen Grenzschutz nicht aushebeln.
Lehmann hat an diesen Diessenhofer Begegnungstagen Akzente gesetzt, die ungewöhnlich sind und von Vertretern der Kirche selten geäussert werden. Er hat kräftigen Gegenwind zum Zeitgeist entfacht, aber noch mehr Rückenwind erzeugt für diejenigen, die mit Ernst Christen sein wollen. Was er uns ins Stammbuch geschrieben hat, gleicht einer äusserst kritischen Nachbetrachtung zum letztjährigen Reformationsjubiläum, das allzu sehr auf die Bedürfnisse des modernen Menschen zugeschnitten war. Zugleich ist es eine eindringliche Mahnung an alle Thurgauer evangelischen Kirchgemeinden, dass sie das bevorstehende 150-jährige Jubiläum unserer beiden Landeskirchen im Geist eines unverkürzten und unverstellten Evangeliums feiern.

Die Kirchenvorsteherschaft ist komplett

Mit den beiden am 22. August 2018 neugewählten Kirchenvorstehern sind die vakanten Sitze wieder besetzt. Wir heissen Tanja Schum und Thomas Lüders herzlich willkommen!

V.l.n.r: Thomas Russenberger, Inge Bürgin, Jael Mascherin, Brigitta Lampert, Irina Sutter, Thomas Lüders, Tanja Schum, Pfarrer Gottfried Spieth