Der Osterhase in der Kirche – Jugend-Gottesdienst vom 2.4.2019

Was macht der Osterhase in der Kirche?

Diese Frage wurde am vergangenen Dienstag­abend im Diessenhofer Jugend­gottes­dienst gestellt, passend zu den kommenden Festtagen. Und wirklich: Eine richtiggehende Oster­stimmung kam auf, als die Band und die anderen Mitwirkenden schwungvoll loslegten. Selbstbewusst und dankbar für ihr Können lobten sie Gott mit dem Eingangslied: „Neue Zeiten brechen an, neue Hoff­nung für die Welt durch uns. Wir vertrauen auf deinen Plan, geben niemals auf, das Beste fest im Blick. Wir sind geboren für diese Zeit. Wir schreiben die Geschichte. Wir erheben unsere Stimme für dich. Und wenn du die Welt auf den Kopf stellst, die Nacht zum Tag erhellst – lass uns Teil sein von deinem Plan. Lass uns sehen, was du versprichst!“

Diesmal waren es Jugendliche aus Basadingen, Schlattingen und Willisdorf, die die Ver­an­stal­tung detailliert vorbereiteten und voll Begeisterung durchführten. Bereits im Vorfeld hatten die Schülerinnen und Schüler der 7. bis 9. Klasse die Stadtkirche auf­re­gend aus­ge­schmückt. Alsdann führten die Mo­de­ratoren das Publikum zielsicher dem ersten Höhepunkt entgegen: Ein packendes Oster­theater wurde gespielt vor dem leeren Grab mit ratlosen Frauen. So ver­stört waren sie, dass es sogar einen Engel brauchte, um sie wieder aufzubauen mit den Wor­­ten: „Jesus lebt!“ Danach wurde anschaulich dargestellt, wie zwei Wanderer den inkognito mit­laufenden Jesus erlebten. Sie merkten erst, wer er wirklich ist, als er beim Abendessen das Tischgebet sprach und das Brot austeilte in einer Art und Weise, wie nur es konnte.

Von der Unsicherheit zur Klarheit

Genau diesen Weg von der Ratlosigkeit zum glücklichen Wissen zeichnete Religions­leh­rerin Karin Schmid in ihrer Predigt nach. Zunächst kam sie auf den Hasen zu sprechen: Er sei ein Sym­bol der Frucht­bar­keit und des unerschöpflichen Lebens ebenso wie die Eier, die bereits beim jüdischen Passah­mahl vorkommen und dann im Rahmen des christ­li­chen Oster­festes eine wichtige Rolle spielen, indem sie angemalt, versteckt, gesucht, gefunden und gegessen werden.

Aller­­dings gehe dem öster­li­chen Freu­den­fest der düstere Karfreitag voraus mit der blutigen Kreu­zigung. Die dadurch ausgelöste tiefe Nieder­geschla­genheit verglich Frau Schmid mit der Trauer, die wir empfinden, wenn ein Familienmitglied stirbt: „Dann darf man weinen und einfach traurig sein. Aber wir wissen, dass Gott denen, die traurig sind, ganz besonders nah ist.“ Den weinenden Frauen am Grab habe Gott seine ganze Nähe und Zuwendung gezeigt, denn er habe die grosse Wertschätzung gespürt, die sie seinem Sohn entgegen brachten: “Sie wollten den gestorbenen Jesus wie einen König einbalsamieren und hatten extra viele schöne Salben für ihn vorbe­rei­tet.“

Zunächst sei es für die Frauen eine seltsame Über­raschung gewesen, als der Stein weggerollt war und niemand mehr im Grab lag. Alsdann aber habe sich das Rätsel gelöst. Ähnlich sei es den Leute ergangen, die in Begleitung jenes rätselhaften Mannes unter­wegs waren von Jeru­salem nach Emmaus. Zunächst noch verun­sichert we­gen der schlimmen Erfah­rungen von Karfreitag, seien sie danach umso gelöster und ent­spann­ter geworden, „als sie endlich merkten, dass der un­be­kannte Wanderer in Wirklichkeit Jesus ist.“

Dann schlug Frau Schmid die Brücke zu den jungen Zuhörerinnen und Zuhörern: Wenn sie verunsichert seien, weil sie nicht wüssten, wie es weiter­geht mit der Lehrstelle oder in der Familie, komme Jesus mit einer grossen Überraschung auf sie zu. „Wo wir traurig sind, tröstet er. Wo wir müde sind, schenkt er frische Kraft. Wo wir verwirrt sind, gibt er klare Gedanken. Wo wir freudlos sind, schafft er neue Freude. Selbst wenn wir sterben, hat er etwas Grosses und Neues für uns parat.“

Dazu passte das Lied, das die Band bereits als Hinführung zur Predigt angestimmt hatte: „O wie schön dieser Name ist, der unvergleichbar ist. O wie herrlich der Name ist, der Name Jesus. O wie kraftvoll der Name ist, der unbesiegbar ist.“ Als Antwort auf das gesungene und gepredigte Gotteswort betete die versammelte junge Gemeinde das Friedens­gebet des Franz von Assisi und das Unser Vater.

Nachhaltiges Projekt

Die bereits erwähnten Arbeitsgruppen für Musik, Gesang, Dekoration, Moderation und Theater, aber auch die Teams für Verpflegung, Technik und Öffentlichkeitsarbeit trugen zum Gelingen des gesamten Geschehens bei. Pfarrer Rolf Roeder aus Basadingen-Schlat­tin­gen-Willisdorf war ebenfalls mit von der Partie, indem er die rund hundert jungen und zum Teil etwas älteren Besucher zu Beginn mit humorvollen Worten begrüsste und zum Beschluss mit kraftvollen Segensworten verabschie­dete. Die glänzende Stimmung des Abends wurde durch die kraftvollen Töne, Klänge und Worte des Schlussliedes zusammengefasst: „Ich vertraue dir, o Gott, denn du siehst das grosse Bild. Niemand kann uns widerstehen. Unser Gott ist mit uns, wir sind nicht zu stoppen.“

Dieser Abend im Vorfeld von Ostern wird sich als Meilenstein einer nachhaltigen und zukunfts­­weisenden Ver­an­stal­­tungs­reihe erweisen, da nun auch Nachbar­gemeinden aus dem Bezirk gleichberechtigt ein­be­zo­gen sind. Die Diessenhofer Jugendgottes­dienste haben einen eigenen Internetauftritt (www.jugodi.ch) und werden am 25. Juni fortgesetzt, einen Tag nach dem Johannistag, zu dem Thema: „Das Leben des Johannes.“

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